Zum Inhalt springen
  • Klarer Himmel -1 °C
  • Kontrast
  • Leichte Sprache

Leben und Wohnen im Pforzheimer Norden

Wie könnte das Leben im Pforzheimer Norden in Zukunft aussehen?

Diese Frage soll im Rahmen eines partizipativen Prozesses beantwortet werden. Um zukunftsfähige Lösungsansätze für Wohnquartiere, Freiräume, Lebens-räume für Tiere und Pflanzen zu bekommen und Projekte für eine nachhaltige, klimaneutrale Stadtentwicklungsprojekte zu benennen, wurde von der Stadt-verwaltung Pforzheim und dem Kommunikations- und Planungsbüro Kokonsult aus Frankfurt ein Planungs- und Kommunikationsprozess entworfen. In zwei Phasen sollen Potentiale und Möglichkeiten für den Pforzheimer Norden auf-gezeigt und eine Umsetzungsstrategie darlegt werden. Elementarer Bestandteil des Prozesses ist die Einbindung der Bürgerschaft! 

Der Prozess ist gestartet! Die vier Planungsbüros, Koschuch Architects (Amsterdam), M-E-S-S  (Kaiserslau-tern), BJP (Dortmund), Snohetta (Innsbruck)  haben in der ersten Phase ihre Zukunftsperspektive für den Pforzheimer Norden vorgestellt.  Das Leitbild „WaldStadt Pforzheim“ von Koschuch Architects, das für dieses Projekt eine Kooperation mit den Planungsbüros Zones Urbaines Sensibles (Rotterdam) und Marc Koehler Architects (Amsterdam) eingegangen ist, wurde ausgewählt, um sein Leitbild zu einem Entwicklungskonzept auszuarbeiten. 

Die Idee einer Waldstadt

Die Idee einer „Waldstadt“ von Koschuch Architects wurde als „echtes Leitbild“ gesehen, das durch seinen prozesshaften und offenen Charakter überzeugen konnte. „Wald“ wird als Metapher für eine starke grüne Gestaltung und Beachtung der sensiblen Bereiche gewertet. Die Kommission spricht sich in seiner Empfehlung einstimmig für dieses neue Planungsverständnis in der Stadtentwicklung aus. Der Entwurf wurde als geeignet gesehen, die Menschen vor Ort mitzunehmen und den Eigentümerinnen und Eigentümern Chancen zu eröffnen. Im Entwurf von Koschuch Architects sollen sich Initiativen und „Raumunternehmen“ als selbstbestimmte Projektentwickler den Norden schrittweise aneignen, besondere Nutzungsmischungen bilden und langfristige Perspektiven aufbauen, was von der Kommission als innovative Chance begrüßt wird.

In der zweiten Phase wurden die Anregungen der Kommission umgesetzt. In mehreren Veranstaltungen wurden die Potentiale und Ziele des Planungsprozesses, die Stärken und Schwächen des Gebiets sowie die Möglichkeiten des persönlichen Engagements mit den interessierten Bürgern diskutiert.

Vier Pilotprojekte

Im Zentrum der Planungsüberlegungen stehen vier Pilotprojekte, die als Impulse für die weitere Entwicklung dienen sollen. Klar ist jetzt schon: der Erfolg der WaldStadt hängt an der Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger. Wir suchen Pioniere und Piloten, die gemeinsam die Aufgaben im Pforzheimer Norden anpacken. Möchten Sie einer der Piloten sein und mit uns gemeinsam an der Realisierung der Pilotprojekte arbeiten? Dann schreiben Sie uns eine E-Mail

E-Mail senden

Als nächster Schritt werden in der begleitenden Kommission bestehend aus Mitgliedern des Gemeinderats, der Verwaltung sowie externen Experten über das Entwicklungskonzept gesprochen und eine Empfehlung für das weitere Vorgehen ausgesprochen. 

Fragen und Antworten

Warum werden die Flächen im Norden beplant?

Die Stadt Pforzheim hat im Städtebaulich-räumlichen Leitbild 2050 die bestehenden Konzepte und Strategien, die wichtige Handlungsfelder und Projekte für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung darstellen, zusammengeführt. Bei den Untersuchungen wurde im Bereich der Streusiedlungen an den nördlichen Hanglagen ein großes Potential für die Schaffung von Wohnraum identifiziert.

Das Initiativprogramm Wohnen hat sich mit dem Bedarf an Wohnraum beschäftigt. Es wurde ein großer Bedarf an Wohnungen festgestellt, der voraussichtlich nicht ausschließlich durch Maßnahmen in den bereits bestehenden Quartieren zu decken sein wird.

Unter dieser Voraussetzung werden Flächen im Pforzheimer Norden für potentielle neue Wohnquartiere untersucht. Diese Untersuchung erfolgt in einem Planungs- und Kommunikationsprozess, der aufzeigen soll, ob sich die Flächen für eine Wohnquartiersentwicklung eignen, wie diese aussehen könnte und welche Schritte notwendig sind, um diese umzusetzen. 

Welche Flächen sind von der Planung betroffen?

Die Flächen im Pforzheimer Norden gliedern sich in zwei Teilbereiche. Im ersten Schritt werden die Flächen zwischen Hachelallee und A8 und zwischen Wilferdinger Höhe und Königsbacher Landstraße untersucht. In einem zweiten Schritt soll in den nächsten Jahren die Untersuchung der Flächen östlich des Hauptfriedhofs erfolgen.

Wie sah der Planungsprozess aus?

Der Prozess verläuft in zwei Phasen. In der ersten Phase wurden die Planungsleistungen ausgeschrieben und vier Planungsbüros ausgelost. Sie haben Ideen entwickelt, wie Wohnen im Pforzheimer Norden in Zukunft aussehen könnte. Parallel dazu wurden unterschiedliche Perspektiven aus der Stadtgesellschaft auf die Themen Wohnen, Beteiligung und den Norden der Stadt eingeholt. Die Entwürfe der Büros wurden gemeinsam mit den Perspektiven der Bürgerinnen und Bürger in der DialogBAR am 03.02.2021 / 18-20 Uhr vorgestellt. Damit fiel der Startschuss für den Online-Dialog auf www.pforzheim-norden.de, in dem die Bürgerinnen und Bürger ihr Feedback zu den Entwürfen abgeben konnten.

Die Ergebnisse aus der Beteiligung wurden gemeinsam mit den Ideen der Büros in eine Kommissionssitzung getragen und anhand der städtebaulichen und freiraumplanerischen, ökologischen und funktionalen Ansätze überprüft. Das Ergebnis: der Waldstadt-Ansatz der Architekturbüros Koschuch Architects (Amsterdam), Marc Koehler Architects (Amsterdam) und Zones Urbaines Sensibles (ZUS, Rotterdam) war Favorit der Kommission und wurde zur Vertiefung in Phase 2 ausgewählt. Der Planungs- und Umweltausschuss hat sich der Empfehlung der Kommission angeschlossen. 

Der Planungsprozess: Phase 2 - Pioniere für den Norden

Die Idee einer „Waldstadt“ im Norden Pforzheims konnte als Leitbild durch seinen ökologischen, prozesshaften und partizipativen Charakter überzeugen. Aufgabe der Planerinnen und Planer war es im vergangenen Jahr, das Leitbild für den Pforzheimer Norden weiterzuentwickeln und sinnvoll mit den Erkenntnissen aus dem Beteiligungsprozess der ersten Phase zu verknüpfen. Die Komplexität der Planungsaufgabe und die Vielseitigkeit der Perspektiven der Pforzheimerinnen und Pforzheimer auf das Gebiet stellten Planung und Verwaltung vor eine besondere Herausforderung. Hinzu kam die Dynamik der Corona-Pandemie, die mehrfach ein Umdenken in der Gestaltung des weiteren Beteiligungsprozesses erforderte. Fest steht: um den Ansprüchen der Bürgerinnen und Bürger gerecht zu werden und den Pforzheimer Norden zukunftsfähig zu entwickeln, ist die Planung weiterhin partizipativ zu erfolgen!

In der zweiten Phase ging es nun, gemeinsam mit den Pforzheimerinnen und Pforzheimer aktiv Planung zu gestalten und vor Ort ins Tun zu kommen!

Auftakt der zweiten Phase bildet deshalb der „Waldstadt Planungsplatz“. Mitten im Pforzheimer Norden wurde ein kreativer Raum geschaffen, in dem die Pforzheimerinnen und Pforzheimer selbst aktiv werden konnten. Ausgangspunkt ist das Waldstadtmobil – ein Bauwagen, der als Impulsgeber für die Entwicklung des Nordens stand. Neben der Ausstellung aktueller Planungen ist er Dreh- und Angelpunkt für die weitere Bürgerbeteiligung.

Die Bürgerinnen und Bürger wurden im Rahmen einer Postkarten-Aktion eingeladen, ein Feedback zu den Leitgedanken zu geben und sich für die Veranstaltungen (Spaziergänge mit den Planerinnen und Planern / PlanBAR-Workshop) anzumelden.

Welche Beteiligungsschritte wurden durchgeführt?

Die Beteiligung für die Erstellung des Entwicklungskonzepts ist abgeschlossen. Insgesamt wurden vier Veranstaltungen und mehrere Interviews geführt, um ein umfangreiches Bild von Potentialen und Planungshinweise zu bekommen.

Ist eine Wohnbauentwicklung hinsichtlich der natürlichen Gegebenheiten (Naturraum, Entwässerung, etc.) überhaupt realistisch?

Bei den Flächen im Pforzheimer Norden handelt es sich überwiegend um Gartengrundstücke, zum Teil mit einem alten Baumbestand. Das bedeutet, dass sich bei der Entwicklung von Wohnquartieren auch ökologisch wertvolle Flächen und Lebensräume für Flora und Fauna verändert werden. Die Planung soll insbesondere darauf reagieren und darstellen, wie klimaneutrale, durchgrünte, nachhaltige Quartiere aussehen können. Dazu sollen die Planer auch Ansätze entwickeln, wie der umweltschonende und naturnahe Umgang mit Schmutz- und Regenwasser im Pforzheimer Norden aussehen könnte.

Das Büro faktorgruen hat in einer Analyse die landschaftsplanerischen Planungsgrundlagen zusammengestellt. Diese werden mit dem Detaillierungsgrad der Planungen auch detailliert. 

Planungsgrundlagen Natur und Landschaft für die Leitbildentwicklung (Büro faktorgruen, 6 MB)

Was ist mit der Nordspange?

Derzeit finden keine Planungen zur Realisierung der Nordspange statt. Die Planungen zum Wohnen im Norden beinhalten auch keine Vorgabe zur Nordspange. Im Planungs- und Kommunikationsprozess sollen Grundlagen für eine sinnvolle Erschließung der potentiellen neuen Wohnquartiere erarbeitet werden.