Pforzheim Galerie
Große Kunstwelt regional
Städtische Kunstsammlung mit Werken von Künstlerinnen und Künstlern des 19. bis 21. Jahrhunderts
Die Pforzheim Galerie ist in hellen, weitläufigen Raumfluchten der ehemaligen Schmuckfabrik Kollmar & Jourdan verortet. Sie präsentiert regemäßig wechselnde Ausstellungen von Werken aus der städtischen Kunstsammlung mit Schwerpunkt auf Künstler*innen des 19. bis 21. Jahrhunderts, die in Bezug zu Pforzheim und der Region Nordschwarzwald stehen. Einen besonderen Fokus der Sammlung bilden Werke der Professor*innen aus dem Fachbereich Gestaltung der Hochschule Pforzheim, darunter namhafte Künstler*innen wie Jürgen Brodwolf und Ben Willikens. Zwei Wechselausstellungen jährlich widmen sich in Einzel- oder Gruppenpräsentationen aktueller zeitgenössischer Kunst im Zusammenspiel mit Positionen auswärtiger Künstler*innen.
Schließzeiten Weihnachten und Neujahr
Die Pforzheim Galerie ist an Heiligabend (Di, 24.12.2024), am ersten Weihnachtsfeiertag (Mi, 25.12.2024) , am zweiten Weihnachtsfeiertag (Do, 26.12.2024), an Silvester (Di, 31.12.2024) und an Neujahr (Mi, 01.01.2025) geschlossen.
Am Dreikönigstag (Mo, 06.01.2025) öffnet die Pforzheim Galerie von 14-17 Uhr.
Aktuelle Ausstellung
Unter 10 Prozent - Künstlerinnen aus der städtischen Sammlung Pforzheim
17. November 2024 bis 27. Juli 2025
Unter 10 Prozent liegt der Anteil weiblicher Kunstproduzentinnen in der städtischen Sammlung Pforzheim.
Erstmals widmet sich eine Ausstellung den Künstlerinnen aus der Sammlung. Sie zeigt eine Auswahl von rund 40 Malerinnen, Zeichnerinnen und Bildhauerinnen mit rund 70 Werken innerhalb des Zeitraums von 1900 bis heute. Dabei richtet sie den Fokus neben der Vielfalt weiblicher Positionen in der Kunst auch auf deren Entstehungsbedingungen: etwa auf die Lebensumstände, die Ausbildungs-, Arbeits- und Lehrmöglichkeiten, auf die Rolle privater und berufsständischer Initiativen und Netzwerke.
Der geringe Frauenanteil in der Sammlung ist kein Pforzheimer Sonderfall. Er zeigt die allgemeine Benachteiligung und Geringschätzung von Künstlerinnen und ihrem Schaffen noch bis weit in das 20. Jahrhundert hinein. Die Frau war festgelegt auf ihre Bestimmung als Ehefrau, Hausfrau und Mutter. Um als Künstlerin - Malerin, Zeichnerin oder noch seltener als Bildhauerin - zu bestehen, brauchte es neben der Begabung ein starkes Selbstbewusstsein, Durchsetzungskraft und die bewusste Abkehr von gesellschaftlichen Konventionen. Letztere sorgten – auch in Pforzheim - dafür, dass Künstlerinnen schlechtere Ausbildungsmöglichkeiten hatten. Sie wurden weniger gefördert, anerkannt, ausgestellt, gekauft und gesammelt - mit schwerwiegenden Folgen für ihre Repräsentanz im Kunstbetrieb und im kulturellen Erbe.
Erst 1919 öffneten deutsche Kunstakademien ihre Tore für weibliche Studierende. Endlich hatten sie die gleichen Ausbildungschancen wie ihre Kommilitonen und verharrten doch aufgrund patriarchaler Strukturen noch lange in der Minderheit.
Die Ausstellung beginnt mit Mely Joseph, der tragisch früh durch Freitod aus dem Leben geschiedenen jüdischen Künstlerin. Sie zeigt Werke bekannter Persönlichkeiten wie zum Beispiel Vera Joho, Liselotte Brill, die Bildhauerinnen Gisela Bär oder Gerlinde Beck.
Als zeitgenössische Gastkünstlerinnen sind die Videokünstlerin Vanessa Hafenbrädl aus München sowie Veronika Dräxler aus Berlin mit einer Rauminstallation zu Mely Joseph zu sehen.
Die Präsentation in der Pforzheim Galerie lädt dazu ein, bekannte und unbekanntere, doch deshalb nicht weniger bedeutsame, Künstlerinnen aus der Sammlung (neu) zu entdecken und zu würdigen. Eine Ausstellung des Kulturamts Pforzheim, kuratiert von Regina M. Fischer.
Den Flyer zur Ausstellung können Sie hier herunterladen: