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Mai 2021: "Wir wollen es besser machen."

Der Beteiligungsbeirat beschließt Bürgerbeteiligung und direkte Ansprache.

"Wir wollen es besser machen als bei der ersten Stufe der Umgestaltung der Zerrenner Straße." Mit dieser Motivation eröffnete Oberbürgermeister Peter Boch die 4. Sitzung des Beteiligungsbeirats der Stadt Pforzheim. Engagierte Bürgerinnen und Bürger, Mitglieder des Gemeinderates und der Verwaltung diskutierten in dieser Sitzung zum Projekt "Zerrennerstraße".

Günther Strobel vom Planungsamt stellte dabei mögliche Planungen für den östlichen Ausbau der Zerrennerstraße (Abschnitt vom CCP bis zur Leopoldstraße) vor, die zum Ziel haben, eine Verbindung der Innenstadt zur Enz hin zu schaffen und Barrieren abzubauen. Oberbürgermeister Peter Boch ist dabei vor allem die Öffnung des Stadttheaters hin zur Stadt ein Anliegen.

„Wir wollen die Themen Parken, Fahrbahn, Öffentlicher Nahverkehr, Kultur aufgreifen und auch den Raum rund um das Theater in den Blick nehmen. Die Aufenthaltsqualität muss sich in unserer Stadt erhöhen, die Stichworte sind liebenswerte und lebenswerte Stadt“ (Oberbürgermeister Peter Boch)

Für das Projekt braucht es viel Beteiligung und direkte Ansprache der Menschen. Wen kann ich wie ansprechen? Wie sind die Befindlichkeiten von Jung und Alt? Wie erreiche ich Menschen mit Migrationshintergrund? Die Verwaltung muss in das Quartier und auf die Menschen zugehen. Einzelhandel, Geschäfte, Gewerbetreibende, Anwohner – die Menschen müssen angesprochen und mitgenommen werden.

Zur Pressemitteilung vom 06.05.2021

09. bis 16. Oktober 2021: Die "Ideenwoche Zerrennerstraße" am KIOSK_Z

Während der Ideenwoche vom 9. bis 16. Oktober 2021 wurde ein eigens ausgestatteter Bauwagen als KIOSK_Z am Waisenhausplatz zum Zentrum aller Veranstaltungen und zur öffentlichkeitswirksamen Anlaufstelle: Täglich von 13 bis 18 Uhr lud der KIOSK_Z zum Austausch über die verschiedenen Identitäten und Nutzungen des Straßenzugs ein. Bürgerinnen und Bürger konnten sich dort informieren, ihren Wünschen für die Zerrennerstraße Gehör verschaffen und selbst kräftig MITMISCHEN.

An vier Tagen ergänzten zudem themenspezifische Workshops und Vorträge mit eingeladenen Expertinnen und Experten die zeitlich befristete Aktion  durch ihre verschiedenen fachlichen Perspektiven und gemeinsames Ausprobieren.

"Pforzheim startet mit Ideenwoche für die Zerrennerstraße" (Pressmitteilung 05.10.2021)

"Zwei Veranstaltungen zum Abschluss der Ideenwoche für die Zerrennerstraße" (Pressemitteilung 14.10.2021)

Die Ideenwoche in Bildern

Die Auswertung der Bürgerbeteiligung

Auch alle, die nicht bei dem Veranstaltungsauftakt oder den Workshops dabei waren, konnten ihre Meinung zur Umgestaltung der Zerrennerstraße hinterlassen: Große Klebepunkte wurden mit individuellen Kritikpunkten, Wünschen und Anregungen beschriftet und auf der Wandkarte am Kiosk verortet. Nach der Bürgerbeteiligung wurde alle Aussagen aufgenommen und ausgewertet.

Die insgesamt 389 Aussagen zu der Umgestaltung der Zerrennerstraße gaben nun die Entwurfsrichtung der Maßnahmen vor.

Bei der Auswertung fiel deutlich auf, dass sich fast die Hälfte aller Meinungen und Vorschläge auf den Fuß-, Rad- und Pkw-Verkehr bezogen. Dabei zeichnete sich der Wunsch, die Zerrennerstraße zu entschleunigen und ihre Aufenthaltsqualität zu steigern, deutlich ab.

April 2023: Die Stadt Pforzheim stellt ihr Konzept vor

In ihrer Pressmitteilung vom 12. April 2023 stellt das Planungsamt der Stadt Pforzheim ihr Konzept zur Aufwertung der Zerrennerstraße vor. Dieses wurde am 23. Mai 2023 vom Gemeinderat angenommen.

Oberbürgermeister Peter Boch zum Konzept:

"Es ist uns gelungen, ein sehr gutes und überzeugendes Konzept für die Zerrennerstraße vorzulegen, das auf den Ergebnissen der Bürgerbeteiligung beruht. Dabei werden auch die umstrittenen Gestaltungselemente im bereits bestehenden westlichen Abschnitt zwischen Goethestraße und Leopoldstraße überarbeitet und in eine neue Gestaltung überführt."

Für die Konzeption der Aufwertung der Straße hat die Verwaltung das Büro SNOW Landschaftsarchitekten beauftragt. Die Planung für das Verkehrskonzept stammt vom Ingenieurbüro Spieth.

"Stadt will Zerrennerstraße aufwerten" (Pressemitteilung 12.04.2023)

Beschlussfassung im Gemeinderat

Die Maßnahmen zur Aufwertung der Zerrennerstraße

Verkehr in der Zerrennerstraße wird beruhigt

  • Bis zu 10 Meter breite, gut sichtbare Querungen verbinden die Fußgängerzone mit dem Flußufer und den kulturellen Angeboten an der Zerrennerstraße wie Theater und CongressCentrum. Ein ebenerdiger Übergang ersetzt die heutige Barriere und ermöglicht eine barrierefreie Kreuzung der Straße.
  • Mit einem Radstreifen und einer durchgängigen Bus-Radspur von der Gernikabrücke bis zur Leopoldstraße sollen Radverkehr und öffentlicher Nahverkehr gestärkt werden.
  • Die Reduzierung auf eine Fahrspur pro Richtung hat zum Ziel, den Straßenverkehr in dem Bereich zu entschleunigen und zu beruhigen.

Der Autoverkehr auf der Zerrennerstraße wird zugunsten der Fußgänger, der Radfahrer und der Busse künftig auf einer Fahrspur je Richtung geführt. Von Osten nach Westen werden die Geradeausspur und Linksabbiegespur in Richtung Roßbrücke auf einer kombinierten Fahrspur geführt. Die heutige rechte Spur in dieser Fahrtrichtung wird künftig dem Bus-, Liefer- und Radverkehr zum Rechtsabbiegen in die Leopoldstraße dienen, dem Radverkehr zusätzlich als Geradeausspur. Die Höchstgeschwindigkeit soll während Veranstaltungen, wie zum Beispiel dem “Goldenen Weihnachtsmarkt” oder dem Oechslefest, auf 20 Kilometer pro Stunde begrenzt werden. In der sonstigen Zeit bleibt es bei 30 Kilometern pro Stunde.

Dabei geht es nicht darum, den Autoverkehr aus der Innenstadt herauszuhalten, allerdings ist der Durchgangsverkehr auf dem Innenstadtring besser aufgehoben.

Gestaltungselemente

Mehr Grün sorgt für mehr Aufenthaltsqualität

Bis zum Abschluss der Maßnahme erfahren auch die bereits bestehenden Gestaltungselemente im westlichen Abschnitt zwischen Goethestraße und Leopoldstraße eine Überarbeitung, indem beispielsweise die Pflanzbehälter aus Cortenstahl mit Holzrahmen verkleidet und mit neuen Sitzelementen aus Holz kombiniert werden.

Weiterhin werden neue Ladezonen eingerichtet. Der dazugehörige Tiefbau ist nahezu abgeschlossen.

Zudem sieht die Umgestaltung sehr viel Stadtgrün vor – zum Beispiel durch hochstämmige Bäume, die direkt in den Boden zwischen den Fahrspuren bereits gepflanzt wurden und grünen Inseln, die mit niedrigen Stauden noch bepflanzt werden.

Die geplanten Aufenthaltsbereiche, sogenannte Parklets, werden aus modularen Sitzmöglichkeiten und Grünelementen bestehen und direkt am Fahrbahnrand angeordnet sein. Dabei sollen hohe Rückwände an den Sitzelementen Schutz vor dem Verkehr bieten.

Für die drei neuen Querungsmöglichkeiten werden sandfarbene Beschichtungen wie ein Teppich über die Fahrbahn gelegt, um diese im Stadtbild sichtbar zu machen.

Download: Gestaltungsmaßnahmen zur Aufwertung der Zerrennerstraße

Bauabschnitt 1