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Waisenhausplatz

Waisenhausplatz vor 1945

Pforzheimer Stadtplan von 1941

Orte und Gebäude vor 1945

[1] 1945

Der Luftangriff am 23. Februar 1945 hinterließ auch am Waisenhausplatz ein Trümmerfeld. Die umfangreichen Häuserruinen wurden bis in die frühen 1950er Jahre abgeräumt. 

[2] 1920

Der Waisenhausplatz zwischen Eichmühlgraben und Enz war der kleinste der drei innerstädtischen Plätze. An der Westseite des Platzes stand das Waisenhaus mit der auf die Klosterzeit zurückgehenden Kirche. Schräg gegenüber lag das mittelalterliche Badhaus, vor dem der Waisenhausbrunnen zur Erfrischung einlud. 

[3] 1767

1714 gründete Markgraf Carl Wilhelm das Landeswaisen-, Zucht- und Tollhaus zur Nachnutzung des früheren Nonnenklosters. Das Waisenhaus wurde Wiege der Pforzheimer Schmuckindustrie. Dort richtete Markgraf Karl Friedrich 1767 die »Manufaktur für Uhren und feine Stahlwaren« ein, die anfangs von drei französisch-sprachigen Unternehmern betrieben wurde und der Stadt neue wirtschaftliche Perspektiven eröffnete. 

[3] 1643

In der Inselvorstadt lag das urkundlich 1257 erstmals erwähnte Kloster der Dominikanerinnen. Bis zu seiner Auflösung 1564 war das Nonnenkloster das größte und reichste der Stadt gewesen. Seine Gebäude beherbergten zweitweilig bis zu 50 Nonnen. 1986 brachte eine archäologische Grabung im westlichen Teil des Waisenhausplatzes reiche Funde des Klosterlebens ans Licht. 

Waisenhausplatz vor 1945

Pforzheimer Stadtplan von 2015

Orte und Gebäude nach 1945

[1] 2016

Der weiträumige Waisenhausplatz bildet als »Kulturforum« den zentralen Bestandteil der Neuaufbauplanung nach 1945. Er öffnet sich nach Süden zur Enz und wird im Osten begrenzt durch das CongressCentrum und das Parkhotel. Die Stadthalle wurde zwischen 1983 und 1986 nach Plänen des Architekten Gerhard Aeckerle erstellt und 1998 zum CongressCentrum Pforzheim (CCP) erweitert.

[2] 2016

Auf dem Waisenhausplatz entstand 1988–90 das Stadttheater nach Plänen des Berliner Architekten Bodo Fleischer. Den Platzraum begrenzen jenseits der Enz die evang. Stadtkirche am Lindenplatz aus dem Jahr 1968 und die kath. Herz-Jesu-Kirche, ein expressionistischer Kirchenbau von 1928/29, der 1948–54 nach teilweiser Kriegszerstörung in schlichteren Formen wiederaufgebaut wurde.

[3] 2016

Der Mauerrest südlich des Stadttheaters ist das letzte Relikt des kriegszerstörten Landeswaisenhauses. An das Gebäudefragment schließt sich eine Installation von Johannes Kares an, die sich über das gesamte Rasenfeld hinweg erstreckt. Diese Installation symbolisiert in Form eines rechteckigen Mauersockels den Grundriss des nach Kriegsende abgeräumten Kloster und Waisenhauskomplexes. 

[4] 1946

Stadtbaudirektor Kurt Kaiser regte 1946 die Schaffung eines kulturellen Zentrums inmitten der Stadt an. Auf dem Waisenhausplatz plante er zwei Gebäude, die als "Bauten der Gemeinschaft für Kultur und Freizeitvergnügen, für Theater und Konzerte, Ausstellungen und Tanzbelustigungen" dienen sollten.