Supper, Helene (Kriegsgegnerin)
Helene Supper ist am 16.12.1909 in Pforzheim geboren. Sie ist von Beruf Näherin. Sie und ihr Mann Friedrich haben ein Kind im Alter von 13 Jahren (Stand 1948).
Am 4.2.1942 sperren sie die Nazis in „Schutzhaft“*. Am 8.5.1942 steht sie mit Klara Schäfer - siehe dort - vor dem Sondergericht Mannheim. Sie habe - so Denunzianten - am Arbeitsplatz gesagt:
„Die Frau Göring, das Saumensch, soll auch etwas schaffen… Wir haben ja keine andere Wahl. Wir sind halt die hinteren Idioten und die Soldaten die vorderen… Das Volk hat keinen Krieg gewollt. Nur wegen so ein paar Kerlen hat man Krieg… Wenn heute Deutschland eine andere Regierung bekäme, dann wären die, die jetzt das Parteiabzeichen tragen, die ersten, die es zuerst ablegen würden…“
Das Gericht verurteilt sie mittels des „Heimtückegesetzes“* wegen politischer Äußerungen gegen Partei und Staat zu 10 Monaten Haft. Sie muss die Haft im Frauengefängnis Gotteszell antreten, sie wird am 25.11.1942 aufgrund eines Gnadenerweises entlassen.
Sie wird 1945 ausgebombt.
Ihr weiteres Schicksal ist nicht bekannt.
Die Beurteilung im Widergutmachungsverfahren lautet: „Sie hat in Wort und Tat auf die Verlogenheit der nationalsozialistischen Propaganda hingewiesen“.
Quellen:
GLA KA 480 – 3372;
GLA KA 507 – 4208;
GLA KA 509 - 5842