Schult, Max (Zeugen Jehovas, Wehrkraftzersetzung)
Max Schult ist am 5.7.1895 in Pforzheim geboren. Er ist von Beruf Ofensetzer. Seine Frau Anna - siehe dort - und er haben drei Kinder im Alter von 27, 22 und 16 Jahren (Stand 1947). Anna und Max Schult sind Mitglieder der Glaubensgemeinschaft der „Ernsten Bibelforscher“, heute „Zeugen Jehovas“* genannt. Die kleine religiöse Gruppe wird schon im Mai 1933 verboten, da ihre Mitglieder mit Berufung auf die Bibel jegliche Eidesleistung verweigern und auf dem fünften Gebot: „Du sollst nicht töten“ beharren.
Max Schult wird erstmals am 28.4.1933 verhaftet, dann kommt er vom 10.4. bis zum 12.5.1936 in Untersuchungshaft ins Gefängnis Pforzheim, noch einmal vom 24.11.1937 bis 5.4.1938 in Untersuchungshaft in Pforzheim und bis 21.12.1938 ins Gefängnis Freiburg. Nach seiner nächsten Verhaftung Ende 1942 wird er in der Gestapo-Leitstelle Karlsruhe schwer misshandelt, da er zur Herkunft von Schriften der Zeugen Jehovas, die zur Kriegsdienstverweigerung aufrufen, schweigt. Am 7.1.1938 verurteilt ihn das Oberkriegsgericht Stuttgart zu 48 Tagen Festungshaft wegen Fahnenflucht. Das Sondergericht Stuttgart, das in Neuenbürg tagt, verurteilt ihn am 26.1.1938 zu 1 Jahr Gefängnis. Das letzte Urteil mit 4 Jahren gegen Max Schult fällt am 28.6.1943 das Oberlandesgericht Stuttgart. Bis 2.5.1945 sitzt er im Gefängnis in Schwäbisch Hall.
Die Familie Schult wird am 23.2.1945 ausgebombt.
Das weitere Schicksal von Max Schult ist nicht bekannt.
Quellen:
GLA KA 480 – 721;
Reutlinger Generalanzeiger 2.2.38;
507 - 9875;
Rupp S. 234 u. 241;
VVN (Richardon)