Sandmeier, Frieda (KPD, „Rundfunk-Verbrechen“)
Frieda Sandmeier ist am 20.1.1887 in Pforzheim geboren. Sie ist von Beruf Kettenmacherin, sie sitzt bis 1933 für die KPD* im Bürgerausschuss der damals selbständigen Gemeinde Eutingen. Sie und ihre Mann Johann - siehe dort - haben drei Kinder im Alter von 40, 39 und 26 Jahren (Stand 1948).
Die Wohnung der Familie Sandmeier in Eutingen ist Treffpunkt der verbotenen KPD. Nachdem ihr Mann 1933 und 1934 mehrfach wegen „staatsfeindlicher Reden“ in „Schutzhaft“* gesperrt wurde, verhaftet sie die Gestapo am 16.6.1937 wegen Abhörens feindlicher Sender. Am 4.10.1937 wird sie aus dem Gefängnis Pforzheim nach Stuttgart „verschubt“*. Die Verhandlung vor dem Sondergericht Stuttgart am 13.10.1937 wegen Vorbereitung zum Hochverrat endet mit Freispruch, da der Zeuge seine Aussage zurückzieht, Frieda Sandmeier habe den Moskauer bzw. Straßburger Sender gehört, diese Nachrichten weiterverbreitet und sich abfällig über die Reichsregierung geäußert. Das Verfahren gegen ihren ebenfalls am 16.6.1937 verhafteten Ehemann Johann wird ebenfalls eingestellt.
Nach Einstellung des Verfahrens bleibt sie weiter in „Schutzhaft“ durch die Gestapo bis 16.10.1937 im Gefängnis in Stuttgart in der Büchsenstraße, anschließend muss sie sich zweimal wöchentlich bei der Polizei melden
Sie stirbt 1972.
Quellen:
GLA KA 480 – 3391;
GLA KA 509 - 5587;
VVN (Künzler);
GLA KA 507 - 7755