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Riehl, Edgar („verbotener Umgang“)

Edgar Riehl ist am 9.9.1910 in Strasbourg geboren. Er ist ledig und arbeitet als Büroangestellter bei der Firma Fischer und Blank in Derdingen. Dort müssen 1940/41 ca. 100 französische Kriegsgefangene Zwangsarbeit leisten. Die Nazis verhaften Edgar Riehl am 3.5.1941 und sperren ihn für 2 Tage in polizeilichen Gewahrsam in das Gefängnis in Pforzheim. Am 6.5. folgt die Anordnung der Untersuchungshaft wegen des Verdachts des „verbotenen Umgangs mit Kriegsgefangenen“*. Der Vorwurf aufgrund einer Denunziation lautet, er habe dem französischen Kriegsgefangenen Albert Lagnais ab November 1940 Zigaretten und Süßigkeiten zugesteckt und Pläne für die Flucht ins unbesetzte Frankreich mit ihm erörtert. Am 3.5.1941 habe er den Kriegsgefangenen, der inzwischen in Göbrichen in der Landwirtschaft eingesetzt ist, besucht und ihm Rotwein, Kirschwasser, Gebäck, Süßigkeiten und Tabakwaren überbracht. Bei der Verhandlung vor dem Amtsgericht Pforzheim am 26.6.1941 wird er zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt, weil er „in einer Weise Umgang gepflogen [habe], die das gesunde Volksempfingen gröblich verletzt“. Er ist bis 6.8.1941 im Gefängnis in Pforzheim eingesperrt.

Sein weiteres Schicksal ist nicht bekannt.


 

Quelle:

GLA KA 509 - 4874