Reinbold, Julius (KPD)
Julius Reinbold ist am 27. Mai 1890 in Pforzheim geboren. Er ist von Beruf Techniker bei der Scheideanstalt und Mitglied der KPD*. Seine Frau Luise und er haben eine Tochter namens Hedwig im Alter von 20 Jahren (Stand 1948).
Er wird mit 12 weiteren Antifaschisten von KPD, SPD* und Parteilosen in der Holzgartenstraße bei der Kunstgewerbeschule verhaftet, als sie am Abend des 31.1.33 gegen den Fackelzug der SA und des Stahlhelms anlässlich der Machtübertragung an die Nazis protestieren. Die Nazi-Gegner rufen u.a. „Nieder mit Hitler ! Hitlerbanditen ! Bluthunde !“ Kundgebungsteilnehmer attackieren die Hitler-Gegner mit Stahlruten, brennenden Fackeln und auch Schusswaffen. Julius Reinbold muss mit einer Schussverletzung am Oberschenkel und einer Gehirnerschütterung wie weitere 10 Verletzte ins Krankhaus eingeliefert werden. Nach fast 5 Monaten Untersuchungshaft in den Gefängnissen Pforzheim und Mannheim verurteilt ihn das Sondergericht Mannheim, das im Amtsgericht Pforzheim tagt, am 1.7.1933 wegen Landfriedensbruch und Waffenbesitz zu 8 Monaten Gefängnis - siehe auch Alfons Deger, Karl Florian, Adolf Fröschle, Karl Haberstroh, Walter Holzäpfel, Fritz Karsch, Karl Kirchenbauer, Josef Knaisch, Wilhelm Stahl, Gustav Widmann und Heinrich Wolf.
Sein weiteres Schicksal ist nicht bekannt.
Quellen:
GLA KA 480 – 2741;
Schroth S. 372;
VVN (Künzler);
GLA KA 507 – 11646 (Florian)