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Morath, Friedrich (katholisch)

Friedrich Morath, am 22. Januar1904 in Chur/Schweiz geboren, wird am 11. März 1928 in Freiburg zum Priester geweiht. Er ist von 1929 bis 1932 Kaplan an der Herz-Jesu-Pfarrei in Pforzheim und ab 1933 arbeitet er an der Pfarrei St. Franziskus. Er betreut die männliche Jugend im früheren Bernhardus-Heim an der Durlacher Straße und erteilt Religionsunterricht an Volksschulen und Gymnasien.

Friedrich Morath hält an der christlichen Erziehung der ihm anvertrauten Kinder und Jugendlichen fest, deswegen stempeln ihn die Nationalsozialisten zum Feind. Er wird überwacht und muss mehrere Verhöre über sich ergehen lassen. Das Sondergericht Mannheim verurteilt ihn am 15.5.1936 mittels des Heimtückegesetzes* zu vier Monaten Haft wegen „Äußerungen über die Hitler-Jugend und Diffamierung der Katholiken“. Als Zeugen geladene Schüler hatten behauptet, er habe gesagt: „Die Partei geht gegen die katholische Kirche vor und versucht, diese zu unterdrücken“. Um ihn zu schützen, versetzt ihn die Kirchenleitung 1937 nach Konstanz und dann nach Markdorf.

1939 wird er wie der evangelische Pfarrer Wilhelm Bollmann von der Buckenberg-Gemeinde - siehe dort - zur Wehrmacht eingezogen, um ihn von der Gemeinde fernzuhalten. Als Sanitätssoldat ist er an vielen Fronten eingesetzt, als Gefreiter mit der Feldpostnummer 28325 fällt er am 9. Februar 1943 bei Rostow in der Sowjetunion.


 

Quellen:

Ill, Manfred, Kaplan Friedrich Morath: als Priester gefallen, in: „Markdorfer Begegnungen“ (Band 3 der „Beiträge zur Geschichte der Stadt Markdorf“), Tettnang 2000, Seiten 265–271;

Ausstellung;

GLA KA 507 – 814-816