Merkel, Adolf (evangelisch)
Adolf Merkel, geboren am 6.10.1902 in Bretten, ist ab 1935 Pfarrer an der Lukas-Gemeinde in Pforzheim. Seine Frau Pauline und er haben vier Kinder. Wie sein Amtsbruder Karl Dürr - siehe dort - ist er Mitglied der Bekenntnisgemeinschaft, dem badischen Zweig der „Bekennenden Kirche“, also der evangelischen Christen, die sich dem nationalsozialistischen Einfluss in der Kirche widersetzen. Die Gestapo hört seine Predigten ab, einige Male wird Anzeige gegen ihn erstattet.
Im November 1937 wird er von einem Spitzel, als „V-Mann“ bezeichnet, denunziert, er habe bei einer Sitzung des Kirchenausschusses am 21.11.1937 im Gemeindehaus in Stein u.a. gesagt, seit Verkündigung der Kirchenwahlen im Februar 1937 seien über 600 evangelische Pfarrer verhaftet worden. Die „Vertrauensperson, deren Namen vorerst nicht genannt werden soll“, meldet über die nichtöffentliche Mitgliederversammlung der Bekenntnisgemeinschaft am 3.12.1937 im Melanchthon-Haus in Pforzheim, Adolf Merkel habe u.a. gesagt, Pfarrer Niemöller schmachte im Gefängnis und kein Mensch wisse, wann in dessen Fall ein Rechtsspruch einmal erfolge.
1943 wird er zur Wehrmacht eingezogen, er überlebt. Das Pfarrhaus in der Maximilianstraße 38 wird am 23. Februar 1945 zerstört, die Familie war vorher nach Stein evakuiert worden.
Ab 1946 ist Adolf Merkel Dekan des Kirchenbezirks Pforzheim-Stadt.
Er stirbt 1961.
1985 wurde in Pforzheim eine Straße im Wohngebiet Maihälden nach ihm benannt.
Quellen:
GLA KA 507 – 7572;
Das Maihäldengebiet, Ein Pforzheimer Stadtteil in der Christus- und Lukasgemeinde, herausgegeben von der Evangelischen Kirchengemeinde Pforzheim, Christuskirche, Pforzheim, 1995