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Link, Gustav (Kritik am NS)

Gustav Link ist am 16. März 1891 in Kieselbronn geboren. Er ist ledig und von Beruf Kaufmann. Vor 1933 arbeitet er im Elsass. Bei Besuchen in Kieselbronn wird er 1933/34 drei Mal verhaftet und sitzt aufgrund von Denunziationen insgesamt 2 Monate in „Schutzhaft“* im Gefängnis in Pforzheim wegen „politischen groben Unfugs“: Er habe öffentlich „Heil Moskau“ gesagt, einen Nazi als „Lausbub“ bezeichnet und geäußert, „die schwarzen Menschen seien auch gute Leute“. Er wird erst entlassen, als er unterschreibt, „dass er sich öffentlich nicht mehr äußert“. Am 12. 12. 1939 steht er wegen „Heimtücke“* vor dem Sondergericht Stuttgart, das Verfahren wird wegen „Unzurechnungsfähigkeit“ eingestellt; er war vor 1933 wegen Trunksucht entmündigt worden.

Nach 1945 wird er - da seine Äußerungen nicht als politische, sondern als Gerede eines Entmündigten gewertet werden - nicht als Gegner des NS-Regimes anerkannt.


 

Quellen:

GLA KA 480 - 12522;

VVN (Schutzhaft)