Lemoigne, Joel (Résistance)
Joel Lemoigne ist am 8.7.1912 in Brest geboren. Er ist ledig und arbeitet als Diplom-Politologe im Marine-Ministerium. 1940 kann er aus der Kriegsgefangenschaft fliehen, arbeitet in St. Tropez bei einer Schifffahrts-Firma und schließt sich 1943 der Résistance an. In der Widerstandsgruppe „Réseau Alliance“* hat er den Deckname „Triton“, d.h. „Wassermolch“*, und ist beteiligt an der Ausspähung der Verteidigungsbauten der Wehrmacht an der Atlantik-Küste und der Übermittlung dieser Erkenntnisse an den britischen Geheimdienst in London. Im November 1943 wird er bei Brest verhaftet, über die Gefängnisse Rennes und Fresnes/Paris wird er am 16.12.1943 über Compiègne ins Gefängnis Kehl verschleppt. Dass er auch im Gefängnis Pforzheim eingesperrt war, belegt sein Name im Gefangenenbuch des Gefängnisses Pforzheim. Am 23.6.1944 verurteilt ihn der 3. Senat des Reichskriegsgerichts unter dem Vorsitz von Karl Schmauser wegen „Spionage“ zum Tode. Er wird in das Gefängnis Schwäbisch Hall verschleppt, das Gnadengesuch wird am 17.7.1944 abgelehnt. Am 21.8.1944 werden er und weitere 23 Gefangene in die Schlieffen-Kaserne in Heilbronn gebracht und auf dem Schießstand der Wehrmacht in Heilbronn erschossen.
Sein Name steht auf Erinnerungstafeln in Paris an der Kirche Notre-Dame-des-Champs, am Institut für Politische Wissenschaften und am Finanzministerium.
Seit 2010 erinnern Stolpersteine in Heilbronn an ihn und seine 23 Mitkämpfer.
* Die Mitglieder von „Réseau Alliance“ trugen zur Tarnung Tierbezeichnungen als Decknamen.
Quellen :
Dossier DAVCC 21 P 79024 communiqué par Delphine Leneveu;
Gerhards;
Mémorial;
Site internet "Résistance Morbihan";
GLA KA 509 - 617
Text nach Maitron: http://maitron-fusilles-40-44.univ-paris1.fr/