Jaeg, Leo (Kritik am NS)
Leo Jaeg ist am 9.2.1921 in Mauersmünster/Marmoutier im Elsass geboren. Er ist ledig, von Beruf Blechner und wird am 30.6.1940 zuerst bei Reinigungsarbeiten am Marne-Rhein-Kanal und dann ab 23.9.1940 in Pforzheim bei der Firma Kienzle dienstverpflichtet. Aus dieser Zeit sind die Lohnsteuerkarte, die Invaliden-Versicherungskarte, die Arbeiterurlaubskarte und der DAF-Mitgliedsausweis erhalten. Die Nazis sperren ihn vom 17.4. bis 5.6.1941 mittels des „Heimtückegesetzes“* ins Gefängnis Pforzheim. Nach anderer Quelle wird er „aus politischen Gründen“ durch die Gestapo verhaftet, am 6.6.1941 nach Karlsruhe bzw. am 8.6.1941 nach Strasbourg abgeschoben.
Von Juni 1941 bis Ende 1942 ist er Soldat in einem Pionier-Bataillon bei Bergerac. Im Januar 1943 wird er zum STO („Service du Travail Obligatoire“, d.h. Zwangsarbeitsdienst) nach Nazi-Deutschland gepresst und ab 15.1.1943 bei der Firma „Akkumulatoren-Werke“ in Hagen in Westfalen bei der Herstellung von Spezial-Batterien für die Kriegsmarine eingesetzt. Er ist im Lager in der Berliner Str. 26 untergebracht. Er bezeichnet das Lager als „camp de travail“, „überwacht durch Gestapo“. Über seine Lebens- und Arbeitsbedingungen dort ist nichts bekannt. Am 4.4.1945 wird er in das Lager Auerbach verlegt und dort am 25.4.1945 befreit.
Quellen:
GLA KA 509 – 4999,
Mairie Marmoutier (Dossier Leo Jaeg 7.12.2020, hinterlegt beim Stadtarchiv Pforzheim)
Foto : Foto im Ausweis der « Féderation des Engagés Volontaires Alcasiens et Lorrains aux Armées Francaises » (Vereinigung der Freiwilligen aus dem Elsass und Lothringen in den französischen Armeen) 1947