Zum Inhalt springen
  • Bewölkt: 85-100% 12 °C
  • Kontrast
  • Leichte Sprache

Helmstädter, Julius (Aktion Gitter, SPD)

Julius Helmstädter ist am 13.7.1879 in Pforzheim geboren. Er lernt den Beruf des Maurers, lebt schon vor der Jahrhundertwende in Edingen bei Mannheim und wird dort Mitbegründer der SPD*. Seine Frau Anna und er haben zwei Kinder. Er wird für die SPD in den Gemeinderat gewählt, ab 1932 ist er auch Landtagsabgeordneter. Schon im Februar 1933 muss er vor der Verfolgung der Nazis fliehen. Er kann sich monatelang bei Verwandten verstecken, bis ihn die Nazis aufspüren. Sie sperren ihn vom 2. bis 20. August 1933 in „Schutzhaft“* ins Gefängnis Ludwigshafen. Seine Tochter Hermine erinnerte sich an die Warnung ihres Vater, als er wieder in „Freiheit“ war: „Jetzt dauert es nicht mehr lange, dann gibt es Krieg". Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 weist Himmler an, über 5.000 als Regimegegner bekannte Personen zu verhaften. Der schwer herzkranke Julius Helmstädter wird bei dieser „Aktion Gitter“* am 23.8.1944 ebenfalls festgenommen, zuerst im Gefängnis in Mannheim inhaftiert und dann ab dem 29. August 1944 wie 14 frühere sozialdemokratische und kommunistische* Stadtverordnete aus Pforzheim im Konzentrationslager Dachau eingesperrt.

Er „stirbt“ am 11. Februar 1945 im Konzentrationslager Dachau unter unbekannten Umständen.

Auf dem Edinger Friedhof erinnert seit 1949 ein Mahnmal an Julius Helmstädter. Die Inschrift lautet: „Die Freiheit war´s, wofür er musste enden, die Freiheit, die wir beginnen zu vollenden.“


 

Quellen:

Ausstellung;

GLA 480 15282 (Anna für Ehemann Julius Helmstädter);

Rhein-Neckar-Zeitung 9.4.2005