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Dochat, Karl (Zeugen Jehovas)

Karl Dochat ist am 18. August1901 in Karlsruhe geboren. Er und seine Frau Johanna, geb. Müller, haben einen 11-jährigen Sohn (Stand 1947). Karl Dochat ist von Beruf Metallschleifer und Mitglied der Glaubensgemeinschaft der „Ernsten Bibelforscher“, heute „Zeugen Jehovas“*. Die Zeugen Jehovas verweigern mit Verweis auf die Bibel den Kriegsdienst, den Hitler-Gruß und auch, einen Eid zu leisten. Im September 1933 wird Karl Dochat von der Firma Gustav Rau entlassen, weil er nicht an angeordneten Gemeinschaftsempfängen von Rundfunkübertragungen der Reden von NS-Größen teilnimmt, Betriebsappellen fernbleibt und nicht mit „Heil Hitler“ grüßt.

Die Nazis verhaften ihn am 4. August1936 wegen Betätigung für die schon 1933 verbotene Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas. Das Sondergericht Mannheim verurteilt ihn am 9.10.1936 zu 4 Monaten sowie am 22.3.1937 zu 8 Monaten Gefängnis. Die 2. Strafe erfolgt wegen schriftlicher Aufforderung an einen anderen Zeugen Jehovas, der eine Gefängnisstrafe verbüßt, „seinem Bibelforscherglauben treu zu bleiben“. Von 1936 an ist Karl Dochat in Pforzheim inhaftiert. Weitere Haftstationen sind vom 22. Oktober 1937 bis zum 30. September1939 das Konzentrationslager Kislau bzw. dann das Konzentrationslager Dachau. Von dort aus verschleppen ihn die Nazis in das Konzentrationslager Mauthausen, von wo aus er am 7. Januar1944 in das angeschlossene Nebenlager Dipoldsau verlegt wird. Zuletzt ist er vom 30. August 1944 bis 25. Juni1945 im Nebenlager Mauthausen-Gusen eingesperrt.

Karl Dochat stirbt 1956.


 

Quellen:

GLA KA 480 – 122 ;

GLA KA 521 – 8526;

GLA KA 507 – 1195 und 2141;

Rupp S. 211 ff.