Diemer, Hans (evangelisch)
Hans Karl Diemer ist am 23.7.1904 in Karlsruhe geboren. Er ist verheiratet und von 1934 bis 1951 Pfarrer in Nöttingen. Er ist Mitglied der Bekennenden Kirche und gerät 1939 wie seine Kollegen Karl Rudolf Haas, Otto Riehm und Diebold Schnebel - siehe jeweils dort - in die „Schusslinie“ der Nazis. Am 7. Juli 1939 wird er vom Sondergericht in Mannheim mit den oben Genannten wegen illegalen Verteilens von Flugblättern der Bekennenden Kirche zugunsten des im Konzentrationslager Sachsenhausen festgehaltenen Martin Niemöller zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt. In der Anklage werden die Flugblätter als „Hetzschriften“ bezeichnet, deren Verteilung schon 1938 erfolgt war: Er hatte die Flugblätter nach dem Gottesdienst durch den Kirchendiener verteilen lassen. Er entgeht der Gefängnisstrafe nur durch eine Amnestie am 19.9.1939 anlässlich des Kriegsbeginns, des Überfalls der Wehrmacht auf Polen.
Hans Karl Diemer stirbt 1967.
Quellen:
Rückleben S. 358 u. 444;
GLA KA 507 – 12418