Zum Inhalt springen
  • Bewölkt mit Aufhellungen: 51-84% 2 °C
  • Kontrast
  • Leichte Sprache

Bopp, Wilhelm (Hilfe für Juden)

Wilhelm Bopp ist am 22.1.1895 in Kirchberg/Murr geboren. Er ist seit 1926 Arzt in Pforzheim, seine Frau und er haben drei Kinder. Er erhält in der Nacht vom 9. auf den 10.11.1938 einen Anruf der Familie David aus der Nordstadt mit der Bitte um Hilfe, der Familienvater habe durch einen Unfall eine Wunde am Kopf. Tatsächlich war Serge David von einem Schlägertrupp der Nazis, das mit Gewalt in die Wohnung in der Hohenzollernstr. 34 eingedrungen war, misshandelt worden. Als Wilhelm Bopp schon im Haus ist, kommt der Schlägertrupp zurück und befiehlt ihm, nach Hause zu gehen, er solle sich nicht trauen zurückzukommen. Er wartet entfernt, bis die Nazis aus der Nachbarschaft verschwinden. Er versorgt die Kopfwunde, gibt dem Schwerverletzten eine Beruhigungsspritze, bleibt bei ihm bis 6 Uhr am Morgen und versucht, einen Platz im Krankenhaus Siloah oder Trudpert zu finden. Niemand nimmt den jüdischen Patienten auf, erst der Direktor des Städtischen Krankenhauses willigt ein. Nach 3 Wochen im Krankenhaus betreiben die Familien David und Furchheimer die Flucht aus Deutschland, 1939 gelangen sie über Großbritannien in die USA. Die Tochter von Serge David beendete 1988 ihren Bericht über den 9. und 10.11.1938: „…dies alles hat uns geholfen, den Glauben an die Menschheit nicht zu verlieren. Was Dr. Bopp 1938 für uns getan hat, wird nie vergessen werden. Meine Enkel…kennen die Dr.-Bopp-Geschichte sehr gut“.

Wilhelm Bopp stirbt am 18.1.1996 in Pforzheim.


 

Quellen:

Brändle (Gotteshäuser) S. 63 ff.;

Pforzheimer Kurier 10.11.1994;

GLA KA 480 – 28687 (Serge David, darin ärztl. Zeugnis von Dr. W. Bopp)