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Bauer, Karl (Gewerkschaft, SPD)

Karl Bauer ist am 12.9. 1889 in Arnbach geboren. Er besucht in Pforzheim die Goldschmiede- und die Kunstgewerbeschule. Da er als Graveur keine Arbeit findet, geht er ins Hotel- und Gaststättengewerbe, wird Mitglied der Gewerkschaft und der SPD* und 1924 hauptamtlicher Gewerkschaftssekretär des Gaststätten-Angestelltenverbandes u.a. in Heidelberg.

Nach der Zerschlagung der Gewerkschaften am 2. Mai1933 verdient Bauer den Lebensunterhalt für seine Familie als Versicherungsvertreter. Im Oktober 1935 verhaftet die Gestapo den in Pforzheim lebenden Karl Bauer, weil er "hochverräterische Druckschriften aus dem Ausland" einführt und weiterverbreitet. Unter der großen Anzahl von Druckschriften, die die Gestapo bei der Hausdurchsuchung findet, ist auch die Zeitung des "Internationalen Verbandes der Hotel-, Restaurant- und Kaffeehausangestellten", der zum Sturz der Hitlerdiktatur aufruft. Eine Vielzahl von Adressen, auch solchen im Ausland, beweisen der Gestapo, dass Bauer versucht hat, eine SPD-Widerstandsgruppe aufzubauen. Er wird am 16. März1936 vom Oberlandesgericht Karlsruhe zu 22 Monaten Gefängnis verurteilt.

Nach der Entlassung aus dem Gefängnis werden Bauer und seine Frau ständig von der Gestapo beschattet. Nach dem Attentatsversuch auf Adolf Hitler am 20. Juli1944 verschleppen ihn die Nazis ohne Verhör oder Anklage ins Konzentrationslager Dachau.

Nach der Befreiung ist Karl Bauer bis 1948 Bürgermeister in Heidelberg, später Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Baden-Württemberg.

Er stirbt 1967 in Heidelberg.


 

Quellen:

GLA KA 480 – 34 (1-3);

DGB 2013


 

Foto in 2.5.33