Büchenbronn im Zweiten Weltkrieg
1941 erreichte der 2. Weltkrieg Büchenbronn
Politische Verhältnisse
Die Weltwirtschaftskrise, die mit dem berühmten „Schwarzen Freitag“ (dem New Yorker Börsencrash) einsetzte, brachte auch in die Büchenbronner Bevölkerung Unruhe und riss einen tiefen Spalt in die politische Landschaft.
In den letzten freien Wahlen setzte sich daraufhin die NSDAP mit Hitler an der Spitze durch.
Aber auch die KPD hatte unüblicherweise eine feste und durchaus nicht kleine Wählerschaft in Büchenbronn, das schon immer als etwas „rot“ galt.
NS-Formationen
Die NSDAP festigte ihre Position unter anderem mit allgegenwärtiger Propaganda. Aber auch mit einer Vielzahl von Formierungen und Jugendorganisationen, die bei den Büchenbronnern regen Zulauf bekamen.
Im „Adler“ gründete die NSDAP bereits ein halbes Jahr vor Hitlers Machtergreifung eine Ortsgruppe, welche allerdings erst nach der Machtübernahme, selbst unter langjährigen Kommunisten, großen Zuspruch fand.
Krieg
1941 erreichte der Krieg Büchenbronn. Flüchtlingsfamilien aus dem damals luftkriegsbedrohten Ruhrgebiet wurden in den Häusern mit einquartiert. Auch die Gefallenenmeldungen häuften sich.
Die Anzahl der vermissten und gefallenen Mitbürger belaufen sich in Büchenbronn auf 213 Personen. Das jüngste Opfer war Helmut Wacker, der im Alter von gerade mal 16 Jahren starb.
Durch Granateneinschläge und Artilleriebeschuss musste Büchenbronn zum Kriegsende weitere 11 tote Zivilisten verzeichnen.
Detaillierte Infos: Büchenbronn im Zweiten Weltkrieg
Leben an der Zonengrenze
"Checkpoint Charlie" Büchenbronn
Nach Kriegsende übernahmen die USA, Großbritannien, Frankreich, sowie die UdSSR (das kommunistische Russland) die Regierungsgewalt in Deutschland. Das Land war geteilt in diese vier Besatzungszonen und geeint durch Armut und Not.
Der Einzug der Franzosen am 17. April 1945 war mit einigen Einschränkungen für die Büchenbronner Bevölkerung verbunden. Die Bürger büßten viele Freiheiten ein, beispielsweise mussten sie alle Foto- und Rundfunkgeräte ohne Entschädigung abgeben.
Dagegen war die Amerikanische Besatzungszeit ab dem 15. Juli 1945 für die Büchenbronner eher positiv geprägt. Direkt an Büchenbronn verlief eine Zonengrenze, die viele Familien auseinander riss. Der Übergang zur Selbstständigkeit verlief ohne weitere nennenswerte Ereignisse, was jedoch bleibt, ist die Erinnerung an den „Checkpoint Charlie“ Büchenbronn.
Detaillierte Infos: Zonengrenze in Büchenbronn
Büchenbronn ab 1974
Seit dem 1. Januar 1974 gehört Büchenbronn zu der Stadt Pforzheim
Die Büchenbronner Eingemeindung zu Pforzheimer Stadtgebiet
In der Zielplanung des Landes hatte man sich darauf geeinigt für Büchenbronn die sogenannte Viererlösung anzuwenden. Dies hätte bedeutet, dass Büchenbronn eine große Gemeinde mit Grunbach, Salmbach und Engelsbrand geworden wäre. Am 25.11.1971 gab es einen Erlass, der aussagte, dass Birkenfeld, Ispringen, Eutingen und Büchenbronn als „eingemeindungsreif“ angesehen werden.
Am 7. Juni 1973 wurde die Eingemeindung in Büchenbronn unterzeichnet. Seit dem 1. Januar 1974 gehört Büchenbronn zu der Stadt Pforzheim. In der Büchenbronner Chronik wurde festgehalten, dass Büchenbronn eine Gemeinde ist, „die zweifellos eine optimale Größe hatte und vorbildliche sowie ausreichende Einrichtungen der Daseinsvorsoge besaß“. Sie verlor nach rund 900-jähriger Geschichte ihre Selbstständigkeit „und ging in einer größeren Einheit auf.“ (Zitat aus der Büchenbronner Ortschronik, Seite 388)