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Pforzheimer Flüsse als Kulturräume

Die Enzkorrektion, hier fotografiert im Jahr 1910 mit Blick auf die Auer Brücke, war ein gewaltiges Bau- und Modernisierungsprojekt.
Die Enzkorrektion, hier fotografiert im Jahr 1910 mit Blick auf die Auer Brücke, war ein gewaltiges Bau- und Modernisierungsprojekt. Doch die ökologischen Kosten waren hoch. Durch die Renaturierung knapp 100 Jahre später wurde die Enz für Pflanze, Mensch und Tier wieder lebensfreundlicher gestaltet (StadtA PF S1-10-1-R-3-4, Foto: Gustav Kraft)
©StadtA PF S1-10-1-R-3-4Foto: Foto: Gustav Kraft

Auf eine historisch-ökologische Zeitreise machten sich vergangenen Montag über dreißig Teilnehmende zusammen mit Umweltpädagogin Petra Schad-Vollmer und Archivleiterin Dr. Klara Deecke. Zunächst ging es bei einem Rundgang durch die Magazinräume des Stadtarchivs um das Baden in den Flüssen und um die wirtschaftliche Bedeutung von Enz, Nagold und Würm für Hammerwerke, Gerbereien und natürlich die Flößerei. Im Mittelpunkt der Quellenpräsentation stand die Enzkorrektur Anfang des 20. Jahrhunderts mit Fotos, Rechnungsbänden und historischer Zeitungsberichterstattung.

Während 1912 die Zähmung des Flusses und Modernisierung des Stadtbilds durch das Großprojekt gefeiert wurde, mit dem Pforzheim vom Städtchen zur Stadt wurde, stellte Petra Schad-Vollmer mit der Renaturierung der Enz und Nagold das Projekt vor, das knapp hundert Jahre später diese Maßnahmen teilweise wieder zurücknahm: Beginnend mit der Landesgartenschau 1992 wurden Retensionsflächen und künstliche Inseln angelegt, sog. Weidenfaschinen gesetzt, die begradigten Ufer natürlicher gestaltet. Aufstiegshilfen für Fische und Nisthilfen bspw. für die Wasseramsel unterstützten die heimische Tierwelt bei der „Rückeroberung“ ihrer Lebensräume. Und nicht nur für Pflanzen und Tiere wurden die Uferzonen zu einem attraktiveren Lebensraum, auch für die Menschen wurden die Bereiche direkt am Fluss wieder zugänglich und begehbar gemacht.