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Ausstellung „Dissolving hands“ von Waldemar Zimbelmann

Werke des Künstlers aus Kasachstan im A.K.T

Eine in der Mittelachse abknickende Frauengestalt, ein sich über alle Maßen nach hinten biegender Körper, leichtfüßige Figuren, die den Boden unter den Füßen verlieren, Köpfe, Gesichter und Silhouetten, die sich zu regelrechten Türmen emporstapeln, sich überlappende Gliedmaßen, die in ihrer Dynamik als einvernehmliche Menschenskulptur erscheinen.

Die Ausstellung „Dissolving hands“ vom 22. November 2024 bis 26. Januar 2025 zeigt die Werke von Waldemar Zimbelmann, der in den 1980er Jahren in Kasachstan geborenen wurde. Der Künstler verwendet inhaltlich oft persönliche Erfahrungen und kombiniert sie mit literarischen Versatzstücken, politischen Diskursen und gesellschaftlichen Strukturen, die er entweder miteinander verbindet oder konkurrierend gegenüberstellt. „Gerade in der heutigen Zeit, in der wir als Gesellschaft mit dem demografischen Wandel und seinen Folgen umgehen und Lösungen finden müssen, drängen sich Fragen nach dem Umgang mit Familie und zwischenmenschlichen Beziehungen auf. Waldemar Zimbelmann setzt sich in seinen Werken malerisch mit diesen Themen auseinander und nimmt dabei auch Bezug auf seine eigene Situation“, so Janusz Czech, künstlerischer Leiter des A.K.T;

Seine Arbeiten artikulieren sich in einer vielschichtigen Malweise, die seinen zeichnerischen Ursprung immer wieder erkennen lässt und zu der auch die Technik des Kratzens, Ritzens und Abschabens zählt. Dabei versucht Waldemar Zimbelmann stets, den Betrachter in die Welt, die er erschafft, eintauchen zu lassen. Seine Werke zwingen den Betrachter, diese imaginären Welten als Allegorie für menschliche Erfahrung und Emotion wahrzunehmen. In dem durch die lose und gleichzeitig eng verwobene Thematik der Arbeiten entstehenden Gedankenraum, wird das Individuum körperlich und seelisch zu dem, was es potenziell darstellen oder sein könnte. Auf bildnerischer Ebene wird das Verhältnis von realer Körperlichkeit und abstrakter Psyche als Motiv aufgenommen und variiert. Waldemar Zimbelmann thematisiert Körperlichkeit als wechselhafte Erfahrung von permanenter Anspannung und Gelassenheit, als Hin- und Herpendeln zwischen Anziehung und Verdrängung, Nähe und Distanz, Lust und Last. Die Pole sind die einzelnen Portraits sowie die Familie als - vielleicht utopischer - Sehnsuchtsort, in der die einzelne Figur wie in ein größeres Ganzes aufzugehen strebt.

Kunst ist für Waldemar Zimbelmann ein permanenter Selbstversuch, der nicht weiter analysiert, nicht theoretisch abgewogen werden sollte. Der Künstler sieht in seiner Kunst nichts Allgemein- oder Endgültiges, sondern versucht Raum für tiefenpsychologische Ansätze und Narrative zu geben, wie die Suche nach zwischenmenschlichen Beziehungsgeflechten. Die Beziehung zum menschlichen Gegenüber ist Möglichkeit und Einschränkung in einem, Freiheit und Unterwerfung, Materie und Geist.

Waldemar Zimbelmann

Waledemar Zimbelmann wurde 1984 in Agadyr, Kasachstan geboren. Er studierte bei Prof. Erwin Gross an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe, wo er auch heute lebt und arbeitet. Seine Werke wurden national und international auf zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen gezeigt, zuletzt in der Einzelausstellung „Elliptical Thinking“ der Harkawik Gallery in New York.

A.K.T;

Der A.K.T; ist ein Ort für gesellschaftliche Diskurse und ein interdisziplinäres Labor der Zukunft. Aktuelle Fragestellungen werden im A.K.T; aus dem Blickwinkel des Designs und der Kunst beleuchtet und die gesellschaftliche Relevanz von Kunst und Design sichtbar gemacht. Neben regelmäßigen Ausstellungen erforschen Studierende des Masterstudiengangs Design & Future Making der Hochschule Pforzheim im MADLAB Zukunftsfragen. Im EG und 1. OG ist das Café Roland beheimatet.

Ausstellung „Dissolving hands“

Wann: 22. November 2024 bis 26. Januar 2025

Öffnungszeiten: Fr 14 bis 19 Uhr, Sa 14 bis 19 Uhr, So 11 bis 19 Uhr

Vernissage: 21. November 2024
Begrüßung: Almut Benkert, Fachbereichsleiterin Kreativwirtschaft. Im Anschluss: Waldemar Zimbelmann im Gespräch mit Janusz Czech, künstlerischer Leiter A.K.T;

 

Finissage: 26. Januar 2025: Waldemar Zimbelmann im Gespräch mit Luisa Heese, Kuratorin für zeitgenössische Kunst an der Kunsthalle Mannheim
Im Anschluss: Ensemblemitglieder des Theaters Pforzheim sind im Rahmen von Theater(at)A.K.T; bei der Finissage zu Gast www.akate.de