Zum Inhalt springen
  • Klarer Himmel -1 °C
  • Kontrast
  • Leichte Sprache

Aufwertung und Umgestaltung der Zerrennerstraße hat begonnen

Vollsperrung in den Oster- und Pfingstferien geplant

Vorort-Termin zur Vorstellung der Baumaßnahme Zerrennerstraße
v.l. Anton Schwarzenberger von SNOW Landschaftsarchitekten, Günter Strobel vom Planungsamt, Baubürgermeisterin Sibylle Schüssler, Herr Bühring vom Büro Spieth, Oberbürgermeister Peter Boch, Andreas Ronge und Jackson Feussi vom Grünflächen- und Tiefbauamt und Amtsleiterin Grünflächen- und Tiefbauamt Sandra Heitkamp.
©Stadt PforzheimFoto: Philip Mukherjee

Die Umgestaltung der Zerrennerstraße hat begonnen. Bei einem gemeinsamen Pressetermin haben Oberbürgermeister Peter Boch und Baubürgermeisterin Sibylle Schüssler an diesem Mittwoch das umfangreiche Projekt vorgestellt. Bis Ende Juni 2024 soll die Verkehrsachse zwischen Waisenhausplatz und Leopoldplatz in ihrem Erscheinungsbild umfassend aufgewertet werden – zum Beispiel mit ansprechenden Bepflanzungen, neuen Verkehrs- und Aufenthaltsbereichen sowie dem Ort angemessenen Stadtmöbeln. Als weiterer zentraler Punkt soll Fußgängerinnen und Fußgängern die Querung der Straße erleichtert werden, indem insgesamt drei neue – bis zu 10 Meter breite, gut sichtbare – Querungsstellen geschaffen werden. Auch der Radverkehr soll mit einem durchgehenden Angebot gestärkt werden. Dafür werden Fahrradpiktogramme und abschnittsweise Fahrradstreifen neu markiert. Eine Überarbeitung erfahren auch die bereits bestehenden Gestaltungselemente im westlichen Abschnitt zwischen Goethestraße und Leopoldstraße, indem beispielsweise die Pflanzbehälter aus Cortenstahl mit Holzrahmen verkleidet und mit neuen Sitzelementen aus Holz kombiniert werden. Weiterhin werden neue Ladezonen eingerichtet.

„Unser Ziel ist eine Aufwertung der Innenstadt“, gibt Oberbürgermeister Peter Boch vor. „Wir wollen die Erreichbarkeit zwischen der Innenstadt und den Uferbereichen an der der Enz verbessern und damit Chancen für mehr Aufenthaltsqualität schaffen, insgesamt auch die Flüsse erlebbarer machen.“ Dabei würden die jetzt gefundenen Gestaltungselemente auf den Ergebnissen der Bürgerbeteiligung beruhen, die im Oktober 2021 stattgefunden hat. „Es hat sich gezeigt, dass der Wunsch nach Umgestaltung der Zerrennerstraße gerade bei den Anwohnerinnen und Anwohnern sowie beim ansässigen Einzelhandel groß war“, so der Rathauschef weiter.

Durchgangsverkehr soll herausgenommen werden

Baubürgermeisterin Sibylle Schüssler hebt ein weiteres Ziel der Baumaßnahme hervor: „Wir wollen den reinen Durchgangsverkehr so weit wie möglich aus der Zerrennerstraße herausnehmen und auf den Innenstadtring umlenken.“ Dafür werden die Fahrspuren im Abschnitt zwischen der Stadtbibliothek und der Leopoldstraße zugunsten des Rad- und Fußverkehrs sowie des Busverkehrs reduziert. Von Osten nach Westen werden die Geradeausspur und Linksabbiegespur in Richtung Roßbrücke auf einer kombinierten Fahrspur geführt. Die heutige rechte Spur in dieser Fahrtrichtung wird künftig dem Bus-, Liefer- und Radverkehr zum Rechtsabbiegen in die Leopoldstraße dienen, dem Radverkehr zusätzlich als Geradeausspur. Diese Maßnahmen erfordern eine umfassende Überarbeitung der Ampelsteuerungen an der Kreuzung mit der Leopoldstraße. Tempo 30 bleibt als Höchstgeschwindigkeit bestehen. Die Dezernentin hebt zudem hervor, dass die Umgestaltung sehr viel Stadtgrün vorsieht – „zum Beispiel durch, hochstämmige Bäume, die direkt in den Boden zwischen den Fahrspuren gepflanzt werden und grünen Inseln, die mit niedrigen Stauden bepflanzt werden.“ Dies zusammengenommen sorge für innerstädtische Biodiversität und verbesserte Luftqualität. „In Hinblick auf den Klimawandel werden zukunftsfähige, klimaresiliente Gehölze verwendet“, so Sibylle Schüssler.

Die geplanten Aufenthaltsbereiche, sogenannte Parklets, werden aus modularen Sitzmöglichkeiten und Grünelementen bestehen und direkt am Fahrbahnrand angeordnet sein. Dabei sollen hohe Rückwände an den Sitzelementen Schutz vor dem Verkehr bieten.

Mit Baumaßnahme begonnen

Begonnen haben die Arbeiten bereits an diesem Montag auf Höhe des Baumgässchens, wo der Bordstein abgesenkt wird. An dieser Stelle wird eine von insgesamt drei Querungshilfen entstehen. Zentral wird dabei vor allem die ebenerdige neue Querungsmöglichkeit vom Marktplatz zum Waisenhausplatz sein, wobei die heutige Barriere entfällt und das Enzufer gefühlt näher an die Innenstadt rückt. An der Lammstraße soll die bestehende Lichtsignalanlage beibehalten werden, um hier auch weiterhin beispielsweise Sehbehinderten einen gesicherten Übergang zu ermöglichen. Auch auf Höhe der Blumenstraße wird eine Querungsmöglichkeit ausgebaut. Für die neuen Wegverbindungen werden sandfarbene Beschichtungen wie ein Teppich über die Fahrbahn gelegt, um diese im Stadtbild sichtbar zu machen. Gleichzeitig werden die Bordsteine jeweils abgesenkt.

Für die Bauabwicklung wird der Verkehr nach Möglichkeit aufrechterhalten. Je nach Baufortschritt ist es erforderlich, Bushaltestellen zu versetzen oder ggfs. temporär entfallen zu lassen. Ab Ende Februar werden analog zur aktuellen Bauphase Bordsteine sowohl für die Ladezonen, als auch für die Querungsstellen im östlichen Abschnitt der Zerrennerstraße bzw. am Waisenhausplatz abgesenkt bzw. zurückgebaut. Parallel beginnen Kabelarbeiten zur Anpassung der Lichtsignalanlage Leopoldstraße an die neue Verkehrsführung in diesem Bereich. Markierungsarbeiten sind ab März vorgesehen. Dabei werden zunächst im westlichen Abschnitt neue Fahrradpiktogramme auf der Fahrbahn aufgebracht. Für die Asphaltierung und Beschichtung der neuen Querungsstellen sind Vollsperrungen geplant, die jeweils auf die Oster- und Pfingstferien gelegt werden. Umleitungen für den Durchgangsverkehr werden entsprechend ausgeschildert. Ferner wird ein Verkehrskonzept für die Anlieger/Geschäfte erarbeitet. Ausführliche Informationen werden zu gegebener Zeit herausgegeben. Die Verlegung und der barrierefreie Ausbau der südlichen Bushaltestelle Am Waisenhausplatz wird erst mit dem Umbau der Deimlingstraße in einigen Jahren erfolgen. Der voraussichtliche Gesamtaufwand der jetzigen Maßnahme beträgt circa 975.000 Euro.