Die ersten Ergebnisse des Zensus 2022 stehen fest und wurden am heutigen Dienstag von den statistischen Ämtern des Bundes und der Länder bekanntgegeben. Zu den Zahlen gehören auch regional gegliederte Informationen. Demnach wird die neue Einwohnerzahl in Pforzheim nun auf 133.110 Personen mit Hauptwohnsitz in Pforzheim beziffert, was einer Steigerung von 4,8 Prozent (dies entspricht einem Plus von 6.058 Personen) im Vergleich zur bisherigen Fortschreibung der amtlichen Einwohnerzahl auf Basis des Zensus 2011 entspricht.
„Die Zahlen fallen erfreulicherweise sogar höher aus, als wir das erwartet hatten“, so Oberbürgermeister Peter Boch. „Mit dieser positiven Entwicklung können wir auch den Rückgang ausgleichen, den wir noch beim Zensus 2011 zu verzeichnen hatten.“ Dies werde für Pforzheim unter anderem beim kommunalen Finanzausgleich von Vorteil sein und sich damit auch positiv auf die städtischen Finanzen auswirken. „Es zeigt sich aber auch: Pforzheim wird als Standort zum Wohnen und Arbeiten als zunehmend attraktiver wahrgenommen und profitiert von seiner guten Lage zwischen den Ballungsräumen Stuttgart und Karlsruhe“, führt der Rathauschef weiter aus. Zudem fällt in den Daten auf, dass die Zuwächse vor allem auf Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit zurückzuführen sind (etwa 5.200 der 6.058 zusätzlichen Personen). Demgegenüber reduziert sich der Ausländeranteil im Vergleich zur amtlichen Einwohnerzahl auf 28,7 Prozent (innerhalb der amtlichen Einwohnerzahl: 29,4 Prozent).
Die zuständigen Institutionen veröffentlichten die Ergebnisse aus der Haushaltebefragung auf Stichprobenbasis und auf Basis der Gebäude- und Wohnungszählung zum 15. Mai 2022. Derartige Einwohnerzahlen und Daten zur demografischen Struktur der Bevölkerung sowie weitere fachlich und regional gegliederte Informationen hatten die Kommunen, Länder und der Bund zuletzt im Jahr 2011 erhalten. Damals hatte Pforzheim bei der Einwohnerzahl noch einen Rückgang von circa 4,5 Prozent zu verzeichnen gehabt.
Ergebnis auch für Finanzen wichtig
Die amtliche Einwohnerzahl wird aufgrund ihrer bundesweiten Vergleichbarkeit als Basis zahlreicher Rechtsvorschriften genutzt. Auswirkungen hat sie beispielsweise neben dem kommunalen Finanzausgleich auch auf den Länderfinanzausgleich, die Verteilung der Länderstimmen im Bundesrat oder die Wahlkreiseinteilung.
Um die Wohn- und Lebenssituation zum Stichtag 15. Mai 2022 in der Goldstadt bestmöglich abzubilden, hat die örtliche Erhebungsstelle für den Zensus der Stadt Pforzheim gemeinsam mit rund 90 Erhebungsbeauftragten und dem Statistischen Landesamt im Jahr 2022 aufwändig Daten erhoben. Diesen Einsatz weiß Oberbürgermeister Boch zu würdigen: „Ich bedanke mich bei allen Beteiligten, die dazu beigetragen haben, auch unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie, die Zahlen zu ermitteln – sowohl auf Seiten der Interviewerinnen und Interviewern als auch auf Seiten der Bürgerinnen und Bürger.“ Er wisse, mit welchem Aufwand dies verbunden gewesen sei.
Die amtliche Einwohnerzahl dient bis zum nächsten Zensus (voraussichtlich im Jahr 2031) als Grundlage für die Statistischen Landesämter. Weitere Informationen und Daten zur Wohn- und Lebenssituation der hiesigen Bevölkerung werden der Stadt Pforzheim in den nächsten Wochen und Monaten zur Verfügung gestellt und seitens der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder folgen.
Datenschutz bei Zensus gewahrt
Für alle Veröffentlichungen gilt, dass die Ergebnisse durch Geheimhaltungsverfahren keine Rückschlüsse auf einzelne Personen zulassen und gleichzeitig ein Höchstmaß an Auswertungsmöglichkeiten erhalten bleibt. Alle Daten, die für den Zensus 2022 erhoben wurden, werden vollkommen anonymisiert ausgewertet. Personenidentifizierende Daten wie Namen und Adressen wurden bereits zum frühestmöglichen Zeitpunkt vom Rest der Daten getrennt und gelöscht.
Die Ergebnisse des Zensus 2022 können hier heruntergeladen werden: