Demenznetzwerk Pforzheim
Wir sind ein freiwilliger Zusammenschluss von Akteuren, die viel Erfahrung im Umgang mit Menschen mit Demenz und deren An- und Zugehörigen haben. Ende 2023 hatten wir beschlossen gemeinsam ein Demenznetzwerk in Pforzheim zu gründen und eine entsprechende Kooperationsvereinbarung geschlossen.
Als regionales Netzwerk erhalten wir im Jahr 2024 Fördermittel nach § 45c Abs. 9 SGB XI durch die Landesverbände der Pflegekassen in Baden-Württemberg.
Was sind unsere Ziele?
Wir wollen:
- die Öffentlichkeit in Pforzheim über das Thema Demenz informieren.
- Begegnung und Gemeinschaft für Menschen mit und ohne Demenz ermöglichen.
- gemeinsam in Pforzheim Veranstaltungen und Angebote umsetzen.
Sie möchten sich ebenfalls engagieren? Dann kommen Sie gerne auf uns zu.
Veranstaltungen 2025
Gemeinsames Singen mit der Begleitung von Veeh-Harfen
am 27.01.2025 im Walter-Geiger-Haus
Mit Begleitung von Veeh-Harfen singen wir bekannte Lieder und laden sie zu dieser musikalischen Nachmittagsstunde im neuen Jahr ein.
Wir singen mit und ohne Liederblättle, klatschen und haben gemeinsam Freude an der Musik. Durch die Musik werden Erinnerungen geweckt und es ist ein toller Türöffner um mit demenziell veränderten Menschen in Beziehung zu treten.
Lassen sie es uns gemeinsam erleben!
Zielgruppe: Menschen mit Demenz und deren An- und Zugehörige
Ort: Walter-Geiger-Haus| Clubraum Ebene 3| Westliche Karl-Friedrich-Straße 180| 75172 Pforzheim
Zeit: 27.01.25| 15.00 – 16.00 Uhr
Kosten: kostenfrei
Anmeldung: 07231 128 130 oder kerstin.kreutel(at)caritas-pforzheim.de
Kursangebot: Hilfe beim Helfen |ab dem 24.02.25
Unterstützung für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz |in Pforzheim
Menschen,die ihre an Demenz erkrankten Angehörigen pflegen und betreuen, stehen häufig unter großer psychischer und physischer Belastung. Langjährig erfahrene Experten des Helios Klinikum Pforzheim geben in dieser Situation wertvolle Tipps.
Zielgruppe: An- und Zugehörige von Menschen mit Demenz
Ort: vhsPentHaus | Zerrennerstraße 23 | 75172 Pforzheim
Kursreihe: 24.02.| 26.02.|10.03.| 17.03.| 24.03.| 31.03.| 07.04.
Zeit: 15.00 – 17.30 Uhr
Kosten: kostenlos
Anmeldung: Martina Wersching-Pfeil| 07231 969 3484 | martina.wersching-pfeil(at)helios-gesundheit.de
Der Kurs wird in Kooperation mit der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e. V. und der Pflegekasse bei der BARMER Pforzheim in der Volkshochschule Pforzheim-Enzkreis angeboten.
Weitere Infos unter Hilfe beim Helfen - für Angehörige von Menschen mit Demenz | vhs Pforzheim | vhs Gesundheit
Aquarellmalerei für Menschen mit Demenz
Kurs mit drei Terminen | VHS Pforzheim-Enzkreis
Kreativität hört mit der Diagnose Demenz nicht auf. Aquarellmalerei kann verborgene Erinnerungen wecken, motorische Fähigkeiten aktivieren, zur Entspannung und Wohlbefinden beitragen. Es eröffnet die Möglichkeit, den Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Die begleitende An-/Zugehörige können sich während des Angebots austauschen und/oder (ohne Betreuung durch die Kursleiterin) selbst Aquarellmalerei versuchen.
Weiterführende Infos unter https://www.vhs-pforzheim.de/programm/kulturgestalten.html?action%5B189%5D=course&courseId=505-C-12216523&rowIndex=9
Kursleiterin: Irene Tennigkeit
Zielgruppe: Menschen mit Demenz in Begleitung eines An-/Zugehörigen
Ort: VHS Pforzheim-Enzkreis | Zerrennerstraße 29| 75172 Pforzheim
Termine: Kurs mit drei Terminen| 20.3.25 | 27.3.25 | 3.4.2025 jeweils von 10.30 – 12.00 Uhr
Kosten: je Teilnehmerpaar € 15,- incl. Material. Bei finanziellen Schwierigkeiten kommen Sie gerne auf uns zu.
Anmeldung: VHS Pforzheim-Enzkreis | 07231 38000
Neuigkeiten aus unserem Netzwerk
Biographie to go
Am 28. November 2024 konnten Angehörige von Menschen mit Demenz bei „Biographie to go“ eine ganz persönliche Mappe für Ihren demenziell veränderten Angehörigen erstellen.
Zunächst informierte Frau Wersching-Pfeil darüber, warum die erlebte Biographie im alltäglichen Miteinander mit Menschen mit Demenz so wichtig ist. Erinnerungen gehören zur eigenen Identität. Die Erstellung einer „Biographie – to go“-Mappe ist eine von vielen Möglichkeiten, immer darauf zurück kommen zu können. Frau Kreutel stellte ausgesuchte Materialien zur Verfügung, so dass z. B. für die Mappe die Lieblingsfarbe oder aus den Motiven die Lieblingsblume, im früher ausgeübten Beruf genutzte Werkzeuge, usw. ausgewählt werden konnten. Wichtig ist, die Themen gezielt und individuell auszuwählen und auf deren positive Besetzung zu achten. In der Gruppe wurden Fragen vorgestellt, die Angehörige sich stellen können und deren Antworten auch in eine solche Biographie-Mappe passen: ist die/der betroffene Angehörige z. B. Frühaufsteher, Kaffee- oder Teetrinker, wichtige Freundschaften, häufig kalte Füße, Brautkleid selbst genäht … Fr. Kreutel ergänzte zum Abschluss wichtige Anlaufstellen und weitere Angebote des Demenznetzwerk Pforzheim.
Vortrag: Wissenswertes über Demenz
Am 25. September 2024 gab es bereits das dritte Angebot des erst in diesem Jahr gegründeten „Demenznetzwerk Pforzheim“.
Der Geriatrische Schwerpunkt am Helios Klinikum Pforzheim hat alle Interessierten zum kostenfreien Vortrag des Sektionsleiters der Geriatrie Herrn Jens Heese: „Wissenswertes über Demenz“ eingeladen.
Welche Hinweise gibt es auf eine beginnende Demenz, was ist eine Demenz und was ist sie nicht? Wie sollte die Diagnostik aussehen und welche Möglichkeiten und Grenzen in der Therapie gibt es? Der Dozent zeigte den Anwesenden auf, dass es auch Möglichkeiten zur Vorbeugung einer Demenzerkrankung gibt, z. B. dafür zu sorgen, dass man gut hört. Die Gesellschaft ist gefragt, Menschen mit Demenz und deren An- und Zugehörige zu unterstützen. Das sind nur einige der wichtigen Punkte, die gut verständlich erklärt wurden. Viele Fragen der Teilnehmenden konnten an diesem Abend beantwortet werden.
Zum Abschluss stellte Frau M. Wersching-Pfeil Unterstützungsmöglichkeiten und Anlaufstellen vor, mit denen Betroffene und Interessierte Kontakt aufnehmen können. Eine große Auswahl von Informationsmaterial z. B. wie Kommunikation mit Menschen mit Demenz gelingen kann, wurde vorgestellt und konnte (teils kostenfrei) mitgenommen werden.
Spaziergang mit Alpakas
Am 19. August 2024 organisierte das Demenz Netzwerk Pforzheim einen Spaziergang mit den flauschigen Alpakas vom Hofgut Buckenberg für Menschen mit Demenz und deren Angehörige. Die Alpakas sind erfahrene Begleiter bei den Wanderungen über den Buckenberg und kennen ihre Wege genau. Eine Stunde dauerte der Spaziergang und wurde von Kerstin Kreutel (Demenzexpertin) und Martina Wersching- Pfeil (Pflegeexpertin Geriatrie) begleitet.
Bei der anschließenden Hofbesichtigung gab es ausreichend Möglichkeiten für viele Streicheleinheiten und weitern tierischen Begegnungen. Der Umgang mit den Alpakas und Hoftieren löste bei den Teilnehmern positive Gefühle aus, ein Lächeln wurde allen an diesem Nachmittag ins Gesicht gezaubert.
Menschen mit Demenz mitten in Pforzheim, mitten in meinem Leben, mitten im Alltag!
Gisela Jung gibt Tipps zum Umgang mit Demenz
Am 24. Juli 2024 hat der Vortrag „Menschen mit Demenz mitten in Pforzheim, mitten in meinem Leben, mitten im Alltag!“ mit Referentin Gisela Jung im PZ-Forum stattgefunden. Noch vor Beginn der Veranstaltung demonstrierte die erfahrene Sozialpädagogin, wie schwierig der Umgang mit an Demenz erkrankten Personen sein kann und mimte eine verwirrte ältere Dame mit Regenschirm und Einkaufstrolley, die plötzlich im Foyer auftauchte. Mit dieser kurzen Inszenierung begann dann auch der Vortrag, der den Auftakt einer neuen Veranstaltungsreihe des neu gegründeten Demenznetzwerks Pforzheim bildete.
Themen wie Angst, die Krankheit selbst oder auch der Umgang mit einer erkrankten Person waren Themen, die Frau Jung in ihrem Vortrag beleuchtete. „Demenz ist eine Herausforderung für uns alle, denn Menschen mit dementieller Veränderung stehen mitten im Leben und auch sie brauchen die soziale Gemeinschaft. Wir als Bürgerinnen und Bürger sind deshalb umso mehr gefordert, ein verständnisvolles Gegenüber und Partner für Menschen mit Demenz zu sein“, so Gisela Jung.
Neben dem Vortrag sprachen außerdem der Leiter des Jugend- und Sozialamtes Joachim Hülsmann, die stellvertretende Vorstandsvorsitzende bei Caritas Pforzheim Gabriele Weber sowie Emre Nazli in seiner Funktion als Geschäftsführer des Helios Klinikum. Sie alle gingen auf die Notwendigkeit eines Demenznetzwerks ein, um die breite Öffentlichkeit besser über die Erkrankung zu informieren und vor allem zu sensibilisieren. Außerdem sei es wichtig Angebote zu initiieren, die Betroffene und deren Angehörigen Abwechslung und Hilfestellung bieten.
Demenznetzwerk gegründet
Die Zahl der Pflegebedürftigen ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2021 verzeichnete die Pflegestatistik knapp 8.000 Personen in Pforzheim, die in einen Pflegegrad eingestuft waren. Daten, wie viele Personen im Stadtgebiet mit einer Demenz leben, liegen dagegen nicht vor. Anhand einer Schätzung auf Basis von Prävalenzraten, geht der Seniorenplan Pforzheim aber von knapp 2.400 betroffenen Personen im Jahr 2020 aus - Tendenz steigend.
„Man darf nicht vergessen, dass sich nicht nur die Betroffenen mit dem Thema Demenz auseinandersetzen müssen, sondern auch die Familie, Freunde, Pflege- und Betreuungskräfte, das gesamte Umfeld. Das spüren wir insbesondere in unserer Demenzberatung“, betont Gabriele Weber vom Caritasverband Pforzheim, um das gesellschaftliche Ausmaß zu verdeutlichen. Der im Jahr 2023 veröffentlichte Seniorenplan Pforzheim widmet dem Thema Demenz daher auch ein eigenes Unterkapitel. Fachkräfte, unter anderem aus den Bereichen Pflege und Gesundheitswesen, haben an der Entstehung mitgewirkt und Handlungsempfehlungen formuliert. Um diese aufzugreifen, haben sich der Caritasverband, der Geriatrische Schwerpunkt am Helios Klinikum Pforzheim, der Pflegestützpunkt und die Stadt Pforzheim in einem ersten Schritt per Kooperationsvertrag zusammengeschlossen und über die Landesverbände der Pflegekassen Baden-Württemberg für das Jahr 2024 Fördermittel eingeworben.
„Wir möchten dadurch eine Plattform bieten, um das Thema stärker in den Mittelpunkt zu rücken und Interessierten die Möglichkeit geben, sich zu vernetzen und mit ihren jeweiligen Stärken Angebote zu initiieren. Insofern sind weitere Impulse und Beteiligungen herzlich willkommen“, erläutert Bürgermeister Frank Fillbrunn.
Obwohl immer mehr Personen betroffen sind, sind die Kenntnisse über das Krankheitsbild und insbesondere auch der Umgang damit, nach wie vor große Herausforderungen. „Die Diagnose Demenz löst bei Betroffenen und ihren An- und Zugehörigen gleichermaßen Erschrecken aus. Aber Angst und Unwissenheit sind bekanntlich keine guten Ratgeber. Jeder sollte möglichst viel über die Erkrankung wissen. Einer frühen Diagnosestellung kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Weiß man bereits früh von der Erkrankung, besteht die Möglichkeit, sich mit seinem Umfeld über die eigenen Wünsche und Bedürfnisse auszutauschen“, berichtet Jens Heese, Leiter des Geriatrischen Schwerpunkts am Helios Klinikum Pforzheim von seinen Erfahrungen.
Neben einer besseren Vernetzung ist das Ziel des neu gegründeten Demenznetzwerks, Bürgerinnen und Bürger generell zu informieren und dadurch auch zu sensibilisieren. Hierzu werden künftig Veranstaltungen und Angebote umgesetzt.
Informationen zum Download
- Infoangebote_Demenz.pdf421 KB
- Flyer Demenznetzwerk150 KB