Dr. Tobias Bonz: Instrumentalmusik als Schulfach in der Spätaufklärung – Ein Beispiel aus der Pforzheimer Schulgeschichte
Montagabend im Stadtarchiv Pforzheim vom 22.11.2021
In Pforzheim wurde 1775 der Unterricht auf Geige und Flöte als wichtiger Bestandteil in den schulischen Lehrplan des Pädagogiums aufgenommen. Für die heutige Diskussion von Bildungszielen ist aufschlussreich, warum der über 25 Jahre erfolgreich bestehende Musikzug auch von den Stadtoberen und dem badischen Markgrafen unterstützt wurde. Der Vortrag zeichnet das Bild dieser Legitimation nach und beschreibt, wie die Instrumentalmusik als Teil der Schönen Wissenschaften und Künste zwischen Kirche, Politik und Philosophie prägenden Einfluss in die Schulpädagogik erlangte.
Dr. Tobias Bonz ist Cellist, Musikpädagoge und leitet Streicherensembles an mehreren Pforzheimer Schulen. Er forscht über historische Interpretationspraxis und hat ein Lehrbuch für Barockcello veröffentlicht.
Eine Kooperationsveranstaltung von Stadtarchiv Pforzheim und Löblicher Singergesellschaft von 1501 Pforzheim.
Link zum Video des Vortrags: https://youtu.be/bdKcBcDgti8
Dr. Jan Ilas Bartusch: Der Pforzheimer Rathaushof als stadtgeschichtliche Fundgrube – Ansätze und Wege zur Deutung fragmentierter Inschriften
Montagabend im Stadtarchiv Pforzheim vom 05.07.2021
Die 2012 auf dem Pforzheimer Rathaushof in Angriff genommenen archäologischen Grabungen haben im Laufe der Jahre unzählige archäologische Funde zutage gefördert, von denen viele auch inschriftlich bezeichnet sind. Allerdings haben sich die betreffenden Texte nur selten vollständig erhalten. Ihr Quellenwert für die Stadtgeschichte hängt daher stark davon ab, inwieweit es der epigraphischen Forschung gelingt, deren ursprüngliche Mitteilungen zu rekonstruieren. Der Vortrag möchte anhand ausgewählter Beispiele zeigen, welcher Methoden und Wissensbestände sich die moderne Epigraphik zu diesem Zweck bedient und zu welch aufschlussreichen Ergebnissen sie dabei gelangen kann.
Dr. Jan Ilas Bartusch ist seit 2001 wissenschaftlicher Mitarbeiter der an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften angesiedelten Forschungsstelle Deutsche Inschriften. Im Rahmen seiner Tätigkeit hat er bisher die aus dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit überlieferten Inschriften der Stadt Baden-Baden sowie der Landkreise Rastatt und Freudenstadt aufgearbeitet. Daneben widmete er sich auch den Pforzheimer Neufunden.
Eine Kooperationsveranstaltung von Stadtarchiv Pforzheim und Löblicher Singergesellschaft von 1501 Pforzheim.
Link zum Video des Vortrags: www.youtube.com/watch?v=P09o65__zyA
Dr. Detlef Zerfowski: Ein Spaziergang durch die Vergangenheit des mechanischen Rechnens
Montagabend im Stadtarchiv Pforzheim vom 17.05.2021
In Handel, Verwaltung, Ingenieurswesen und vielen anderen Bereichen ist die Mathematik und das damit verbundene Rechnen eine Herausforderung. Heutzutage ist die Verwendung von Taschenrechnern, sowie Computern und Excel eine Selbstverständlichkeit. Diese "Rechenhilfsmittel" stehen jedoch noch nicht allzu lange zur Verfügung. Um zu erfahren wie in der Vergangenheit gerechnet wurde, spazieren wir durch die Entwicklungsgeschichte entsprechender Rechengeräte. Bei dieser Wanderung werden wir auch Protagonisten aus der Pforzheimer Umgebung begegnen, die Beiträge zum Rechnen in der Zeit vor den Computern geleistet haben. Außerdem werden wir einige mechanische Rechenmaschinen vorstellen, die in der Pforzheimer Verwaltung eingesetzt wurden.
Dr. Detlef Zerfowski hat bereits während des Studiums der Informatik an der Technischen Universität Karlsruhe seine Leidenschaft zum mechanischen Rechnen entdeckt. Neben dem Sammeln entsprechender Rechengeräte widmet er sich im Rahmen seiner historischen Forschungstätigkeiten und Veröffentlichungen insbesondere den konkreten Anwendungen und Problemen, die mit diesen Rechenhilfsmitteln gelöst wurden. Auch mit dem Vortrag im Stadtarchiv möchte Herr Zerfowski dazu beitragen, dass die Rechentechnik von vor dem Computerzeitalter nicht in Vergessenheit gerät. (Siehe auch: https://www.zerfowski.com/BibQuery/rechengeraete.php.).
Eine Kooperationsveranstaltung von Stadtarchiv Pforzheim und Löblicher Singergesellschaft von 1501 Pforzheim.
Link zur animierten Präsentation des Vortrags mit weiteren Informationen auf der Website von Dr. Zerfowski:
https://www.zerfowski.com/History_of_mechanical_calculation/history_of_mechanical_calculation.php.
Sabine Herrle: „Ich habe zwei Lieben - mein Land [Frankreich] und Pforzheim“: Ludwig/Louis Kuppenheim, geb. 1891 in Pforzheim, gest. 1982 in Ste. Maxime
Montagabend im Stadtarchiv Pforzheim vom 25.1.2021. Zugleich Veranstaltung zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
Für knapp 100 Jahre – bis 1940 – lebten und arbeiteten Kuppenheims in Pforzheim und gestalteten das Leben ihrer Stadt in vielerlei Hinsicht aktiv mit. Mitglieder dieser Familie wurden während des Nationalsozialismus deportiert und ermordet, oder nahmen sich vorher das Leben. Einigen gelang die Flucht. Einer – Ludwig/Louis Kuppenheim – kämpfte in der französischen Armee gegen das nationalsozialistische Deutschland und nahm die französische Staatsangehörigkeit an. Sein Leben steht im Mittelpunkt des Vortrags.
Gottfried Zurbrügg: Der Mann aus der Au
Montagabend im Stadtarchiv Pforzheim vom 7.12.2020
Pforzheim ist die Goldstadt, obwohl Enz und Nagold in der Stadt zusammenfließen. Die Flößerei gehörte immer in die Vorstadt Au. Historisch ist das Leben dort in den Archiven kaum belegt. Spuren sind in den Resten der Floßanlagen überall im Schwarzwald, aber auch in den Menschen, ihren Erzählungen und ihren Wurzeln zu finden. Der Vortrag kombiniert ein Lesung aus dem Roman „Der Wellenreiter“ Wissenswertes über die Geschichte der Flößerei in Pforzheim und der Region.
Gottfried Zurbrügg ist Biologe, aber vor allem auch Erzähler, der mit historischem Sachverstand, aber auch viel Intuition und Herz der Geschichte nachgeht.
Eine Kooperationsveranstaltung von Stadtarchiv Pforzheim und Löblicher Singergesellschaft von 1501 Pforzheim.
Link zum Video auf YouTube: https://youtu.be/Z4SlpTtYfjo