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Schindelwerk und Lattenzaun – Die Wartbergsiedlung

Die Wartbergsiedlung im Norden Pforzheims hat sich mit ihren Schindelfassaden, Kalksteinsockeln, Sprossenfenstern, Klappläden und Holzzäunen trotz einiger Veränderungen bis heute ihren Charme bewahrt. Im Jahr 1919 vom Architekten und damaligen Direktor der Pforzheimer Kunstgewerbeschule Friedrich Wilhelm Jochem entworfen und in den folgenden Jahren von der Gemeinnützigen Baugesellschaft Pforzheim-Stadt erbaut, steht die Siedlung für die Aufbruchstimmung in der Weimarer Republik und den Gartenstadtgedanken. Ursprünglich sollten hier einkommensschwache Familien Wohnraum finden, doch der Wartberg entwickelte sich rasch zu einer beliebten Wohngegend, auch für Wohlhabendere. Die großen Gartenanlagen mit Obstbäumen und Kleintierställen betonten nicht nur den ländlichen Charakter, sondern boten auch die Möglichkeit zur Selbstversorgung. Die 20 verschiedenen Haustypen in Einzel-, Doppel- und Reihenbauweise zeigen durch die einheitlichen Gestaltungsmerkmale im Heimatstil ein geschlossenes Siedlungsbild, das auch heute noch zu erkennen ist und seit 1994 durch eine Gestaltungssatzung geschützt wird.