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Habmann, Otto (DFG, Naturfreunde, SAP)

Otto Habmann ist am 20. April1904 in Huchenfeld geboren. Er ist von Beruf Bleistiftmacher, seine Frau und er haben drei Kinder. Er ist ab 1927 Mitglied der Deutschen Friedensgesellschaft (DFG)* und der Naturfreunde* in Pforzheim, 1928 auf Anregung von Karl Otto Bührer und Karl Schroth - siehe jeweils dort - auch Mitglied der SPD*. 1931 ist er Mitbegründer und Leiter der Ortsgruppe der Sozialistischen Arbeiter-Partei (SAP)* Huchenfeld, ab 1933 im illegalen Widerstand gegen die Nazi-Diktatur. Die SAP versteht sich als Versuch, eine Einheitsfront gegen die drohende faschistische Gefahr herzustellen, nach Karl Schroth eine „Brücke, um die beiden antifaschistischen Parteien SPD* und KPD* durch die dritte Kraft im Kampf gegen Hitler näherzubringen“. 1933 und 1934 kleben SAP-Aktive nachts Zettel mit Parolen wie „Wer Hitler wählt, wählt Krieg !“

Am 13. Mai 1938 wird Otto Habmann wie auch Hans Brammer und Ludwig Bub - siehe jeweils dort - von der Gestapo verhaftet. Am 14. März 1939 verurteilt ihn das Oberlandesgericht Stuttgart (2. Senat) wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu fünf Jahren Gefängnis. Er ist wie Karl Otto Bührer und Walter Purkl - siehe jeweils dort - von der SAP Pforzheim sowie Wilhelm Künzler (KPD) aus Singen - siehe jeweils dort - im Zuchthaus Ludwigsburg inhaftiert. Nach der Entlassung Ende 1942 pressen ihn die Nazis am 3.2.1943 in das sog. „Bewährungsbataillon 999“, von der Kaserne auf dem Heuberg muss er nach Griechenland und erkrankt an Malaria. Er übersteht 2 Jahre und 2 Monate bei der Wehrmacht, bevor er auf der Insel Rhodos in britische Kriegsgefangenschaft gerät.

Seine Frau und die Tochter überleben den 23.2.1945 in Pforzheim nicht. Erst im Januar 1947 kann Otto Habmann nach Pforzheim zu seinen beiden Söhnen zurückkehren.

Nach 1947 wird er wieder Mitglied der SPD.

Er stirbt 1982.


 

Quellen:

Dagenbach 1995 S. 24 ff., 45 ff., 112;

Schroth;

GLA KA 480 – 268