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Lina Kant (1898 – 1976)

Gewerkschafterin im Widerstand gegen die Nazis

Lina Kant wuchs in einer Arbeiterfamilie in der Oststadt auf, ihr Vater war Graveur und Gewerkschafter. Bei der Ausbildung zur Kauffrau erlernte sie Stenografie und Fremdsprachen und arbeitete dann u.a. bei der AOK und beim Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund. In der Wirtschaftskrise 1923 fand sie Arbeit bei der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF) in Amsterdam. Nach Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch lernte sie nun auch Holländisch, Arabisch und Persisch. Nach dem Machtantritt der Nazis 1933 fuhr sie mehrfach ins „Reich“, um Widerstandsgruppen mit Flugblättern zu versorgen. Obwohl sie nie gefasst wurde, stand ihr Name 1940 auf einer „Sonderfahndungsliste“ der Nazis mit 2 800 Nazi-Gegnern in Großbritannien, wohin die ITF und Lina Kant mit ihrem Mann Gordon Clutterbuck und den Kindern Ursula und Ernest „umziehen“ mussten.

Im Nachruf der ITF heißt es: „Sie war in der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung aktiv und eine unermüdliche Kämpferin für die Gleichberechtigung der Frauen zu einer Zeit, als dies noch nicht dieselbe Unterstützung erfuhr wie heute“.