In der aktuellen Sonderausstellung „< 10 % - Künstlerinnen aus der städtischen Sammlung Pforzheim“ in der Pforzheim Galerie findet der nächste Szenenwechsel statt. Die Künstlerin Sonja Keppler präsentiert ihre Werke unter dem Titel „Mummenschanz“. Die Vernissage findet am Sonntag, 1. Juni, um 17 Uhr statt.
Ein zentraler Bestandteil des von Regina M. Fischer im Auftrag des Kulturamts entwickelten kuratorischen Konzepts sind mehrere Szenenwechsel. Fünf Gastkünstlerinnen präsentieren in wechselnden Intervallen ihre Werke im Ausstellungsraum. „‚Der Rote Salon‘ und die ‚Junge Galerie‘ bieten Raum, die Sichtbarkeit junger Künstlerinnen zu stärken“, so Kulturamtsleiterin Angelika Drescher. Nun übernimmt Keppler einen der Ausstellungsräume: „Ich habe vor Ort mit dem Raum ‚Roter Salon‘ gespielt, um meine Werke zu präsentieren. Das macht am meisten Spaß“, so die Künstlerin. Keppler (geb. 1988), die an der Hochschule Pforzheim studierte, ist heute im Bereich der Bildhauerei tätig. Unter dem Titel „Mummenschanz“ stellt sie Arbeiten aus den Werkgruppen „Masken“, „Galvanikobjekte“ und „Widerstandsobjekte“ aus.
Sonja Kepplers Werke
Ein wichtiger Bestandteil von Kepplers Arbeiten sind archaische Symbole und Objekte aus allen Kulturen, die bis heute wirken. Sie experimentiert mit den unterschiedlichsten Materialien wie elektronischen Bauteilen, Papiermaché, Bronze, Keramik, Draht und Plastik. Ihre Arbeiten weisen einen Bezug zu antiken Kulturen auf, würdigen diese und übertragen ihre Gestaltungsweisen und Traditionen in die heutige Zeit. Zum anderen würdigen sie das Handwerk aller Kulturen und machen deutlich, dass wir neben der Technik auch das Archaische benötigen, um Mensch sein zu dürfen. Die Objekte zeigen Wesenheiten, aber auch immer abstrakter werdende Formen, bei denen nie gänzlich klar werden soll, was sie sind oder bedeuten. Die durch Intuition geschaffenen Arbeiten kommen früheren, urtümlichen Gestaltungsweisen nahe, ahmen diese jedoch nicht nach. Der Reiz ursprünglicher Materialien verbindet sich mit der Form auf symbiotische Weise. So entstehen Oberflächen mit unterschiedlichsten Strukturen, die dem Menschen nahekommen. Die Skulpturen dürfen und sollen berührt und sinnlich erlebt werden.
„< 10 % - Künstlerinnen aus der städtischen Sammlung Pforzheim“
Der Ausstellungstitel „Unter 10 Prozent“ bezieht sich auf den Anteil weiblicher Kunstproduzentinnen in der städtischen Sammlung Pforzheim. Erstmals widmet sich eine Ausstellung ausschließlich den Künstlerinnen. Sie zeigt eine Auswahl von rund 40 Malerinnen, Zeichnerinnen und Bildhauerinnen innerhalb des Zeitraums von 1900 bis heute. Die Ausstellung ist noch bis Sonntag, 27. Juli, in der Pforzheim Galerie zu sehen.