Der 1824 in Pforzheim geborene Burgenforscher und Ingenieur Julius Naeher hatte sich im Jahr 1878 ein halbes Jahr lang vom badischen Staatsdienst beurlauben lassen, um die Zuckerrohrplantage seines Schwagers in Brasilien zu besuchen. Seine Eindrücke hielt er in seinem 1881 erschienenen Buch „Streifzüge in der brasilianischen Provinz Bahia“ fest.
Im Jahr 2003 konnte das Stadtarchiv Pforzheim/Institut für Stadtgeschichte mit Hilfe der Werner-Wild-Stiftung etwa 40 Kleinaquarelle erwerben, die Naeher während seiner Brasilienreise angefertigt hatte. Die Bilder zeigen Ansichten der besuchten Plantage, Porträts von Plantagenarbeitern, Impressionen von der Schiffsreise sowie Straßenzüge von (Salvador da) Bahia, aber auch für Naeher damals unbekannte Früchte.
Die bisher unveröffentlichten Malereien, die durch genaue Beobachtung, durch lebhafte Farben und ihren guten Erhaltungszustand bestechen, werden vom 8. bis 30. April in der Brasilianischen Botschaft in Berlin gezeigt.
Am vergangenen Donnerstag, den 8. April, eröffnete seine Exzellenz der Botschafter der Föderativen Republik Brasilien, Everton Vieira Vargas, die Ausstellung. Neben dem Kurator, Dr. Christian Groh vom Stadtarchiv Pforzheim, sprach auch der Urgroßenkel von Julius Naehers Schwager, Professor Dr. Dr. Luiz Alberto Moniz Bandeira, sowie dessen Sohn.
Es sind weitere Ausstellungen der Brasilien-Bilder von Julius Naeher in Pforzheim, Frankfurt und München in Planung.