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Mit Tulla, Theodolit und Trigonometrie unterwegs in der Vermessungsgeschichte der Region

Der Pforzheimer Historiker Hagen Franke sprach im Rahmen der Reihe Montagabend im Stadtarchiv

Hagen Franke mit dem Obermeister der Löblichen Singergesellschaft, Claus Kuge, und Archivleiterin Dr. Klara Deecke vor dem Vortrag (v. r. n. l.) (Foto: Stadtarchiv Pforzheim)

Auf reges Interesse stieß der Vortrag von Hagen Franke, der vergangenen Montag in Kooperation mit der Löblichen Singergesellschaft im Stadtarchiv stattfand. Spätestens seit dem Roman „Die Vermessung der Welt“ von Daniel Kehlmann über den Mathematiker und Geodäten Carl Friedrich Gauß ist bekannt, wie spannend das Thema Landesvermessung sein kann. Doch nicht nur wissenschaftsgeschichtlich ist Vermessungsgeschichte bedeutsam, auch die Sichtweise des Landesherrn auf „sein“ Land und dessen wirtschaftliche und steuerliche Erfassung spiegelt sich darin wider. All dies und noch viel mehr wusste der Pforzheimer Historiker und Autor über die Geschichte der Vermessungskunst dem Publikum anschaulich nahe zu bringen: Von den Leistungen der alten Griechen über römische Landkarten und frühneuzeitliche Fortschritte der Vermessungswissenschaft bis hin zu den Landesvermessungen des 19. Jahrhunderts spannte er den Bogen seiner Darstellung. Die Landesvermessung im Großherzogtum Baden war dabei mit dem Namen Johann Gottfried Tulla untrennbar verbunden. Obwohl der lehrreiche Vortrag selbst vor den mathematischen Grundlagen der Triangulation nicht Halt machte, blieben die reich illustrieren Ausführungen jederzeit anschaulich und spannend. So erläuterte Franke, wie man die Grenzsteine in der Pforzheimer Umgebung entschlüsseln kann, und machte dem Publikum begreiflich, mit welchem Aufwand die für die Landesvermessung erforderliche Basislinie trotz einer Länge von ca. 15 km millimetergenau gemessen wurde.