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Erinnerung und Versöhnung: Ausstellung im Atrium des Turmquartiers

Ausstellung "Die Deportierten aus den Hochvogesen - Französische Zwangsarbeiter in Pforzheim" vom 14.–28. Februar 2025 für alle Interessierten frei zugänglich.

Gruppenbild: V.l.: Christiane Poirot (von "Les Amis de Pforzheim"), Peter Boch, Christian Claudel  (von "Les Amis de Pforzheim"), Monika Finna (Städtepartnerschaftskoordinatorin).
V.l.: Christiane Poirot (von "Les Amis de Pforzheim"), Peter Boch, Christian Claudel (von "Les Amis de Pforzheim"), Monika Finna (Städtepartnerschaftskoordinatorin).
©Stadt PforzheimFoto: Emma Teuscher

Am 14. Februar eröffnete Oberbürgermeister Peter Boch die Ausstellung „Deportiert aus den Hochvogesen – französische Zwangsarbeiter in Pforzheim“ im Atrium des Turmquartiers. Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen diese bis zum 28. Februar zu besuchen.

Die Ausstellung, die bereits zuvor zu sehen war, wurde um neue Tafeln ergänzt, die erstmals in Pforzheim präsentiert werden. Diese Erweiterung umfasst Tafeln mit Aufzeichnungen aus dem Stadtarchiv Pforzheim, die den Todesfall und Fundort der Zwangsarbeiter dokumentieren, die am 23. Februar 1945 ums Leben kamen. Die Ausstellung dokumentiert die historischen Ereignisse des 8. November 1944, als rund 600 junge Männer aus den Hochvogesen von der deutschen Besatzungsmacht deportiert und in Pforzheimer Betrieben zur Arbeit gezwungen wurden. Texte, Zeitzeugenberichte, Fotografien und Illustrationen zeichnen ihre Geschichte nach. Weitere Texttafeln verdeutlichen, wie das Collège St. Laurent in La Bresse und das Theodor-Heuss-Gymnasium in Pforzheim die Gedenkkultur an die Jugend weitergeben. Dies geschieht durch den Austausch zwischen den Generationen.

Ein zentraler Bestandteil der Ausstellung ist die Aufarbeitung der deutsch-französischen Annäherung nach dem Krieg. Dabei thematisiert die Präsentation insbesondere den Versöhnungsprozess zwischen Pforzheim und den Vogesengemeinden La Bresse, Cornimont und Ventron, der seit den 1960er-Jahren eine enge partnerschaftliche Verbindung zwischen den Regionen entstehen ließ. Damit setzt sie ein Zeichen für eine aktive Erinnerungskultur und unterstreicht die Bedeutung von Verständigung, Anerkennung und Versöhnung. „Die Schicksale dieser Opfer der deutschen Besatzungsmacht verbinden unsere Gemeinden für immer. […] Durch die Übergabe der Erinnerung an die Jugend, durch das aktive Engagement der Jungen, hat das Gedenken eine Zukunft! Dafür sind wir unseren Freunden aus den Hochvogesen zutiefst dankbar“, betonte Oberbürgermeister Peter Boch während seiner Rede anlässich der Ausstellungseröffnung.

Christiane Poirot von der Vereinigung „Les Amis de Pforzheim“ schilderte auch einen Teil Ihrer Familiengeschichte. So erfuhr sie als 13-Jährige vom Schicksal ihres Großvaters als ehemals Deportierten und ihres Onkels als Zwangsarbeiter in Pforzheim. Auch das damit Verbundene Leid der Trennung und der Vertreibung aus dem eigenen Haus thematisierte sie eindrücklich.

Die Dokumentation der Ausstellung entstand mit der fachlichen Unterstützung des Stadtarchivs Pforzheim und durch die Vereinigung „Les Amis de Pforzheim“. Die feierliche Eröffnung sowie die Organisation der Ausstellung erfolgten in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung Europa und Städtepartnerschaften der Stadt Pforzheim.