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Ein Dokumentartheaterstück als Beitrag zur Erinnerungskultur und zum Gedenken an die Deportation jüdischer Menschen nach Gurs am 22. Oktober 1940

Gastspiel MÄDCHEN MIT HUTSCHACHTEL (von Lisa Sommerfeldt)

Szenen aus „Mädchen mit Hutschachtel“
Szenen aus „Mädchen mit Hutschachtel“ mit Hanna Ostermeier, Magdalena Suckow, Frederik Kienle und Kim Vanessa Földing (Fotos: Sonja Ramm)
©Sonja RammFoto: Sonja Ramm
Szenen aus „Mädchen mit Hutschachtel“
Szenen aus „Mädchen mit Hutschachtel“ mit Hanna Ostermeier, Magdalena Suckow, Frederik Kienle und Kim Vanessa Földing (Fotos: Sonja Ramm)
©Sonja RammFoto: Sonja Ramm
Szenen aus „Mädchen mit Hutschachtel“
Szenen aus „Mädchen mit Hutschachtel“ mit Hanna Ostermeier, Magdalena Suckow, Frederik Kienle und Kim Vanessa Földing (Fotos: Sonja Ramm)
©Sonja RammFoto: Sonja Ramm

Ein junges Mädchen mit einem runden Koffer, der aussieht wie eine Hutschachtel, zu sehen in einem kurzen NS-Propagandafilm, der die Deportation der jüdischen Menschen aus Bruchsal in das Internierungslager Gurs am 22. Oktober 1940 zeigt. Wer war dieses Mädchen? Und was wurde aus ihr? Dramaturgin Petra Jenni und Autorin Lisa Sommerfeldt gingen auf Spurensuche, die sie nach Florida zu einer Überlebenden des Holocaust führte. Daraus entstand das Stück MÄDCHEN MIT HUTSCHACHTEL, das Sommerfeldt für die Badische Landesbühne in Bruchsal geschrieben hat. Das Stück basiert auf Interviews, Gerichtsakten und anderen Zeitdokumenten und erzählt die Lebensgeschichte der heute 95-jährigen Jüdin Edith Leuchter, die als 13-Jährige in die Vorhölle von Auschwitz deportiert wurde.

Auch aus Pforzheim wurden am 22. Oktober 1940 die noch in der Stadt verbliebenden Jüdinnen und Juden nach Gurs deportiert. Fotos oder gar Filmaufnahmen dieses Verbrechens sind aus unserer Stadt nicht überliefert, wahrscheinlich ist es aber ganz ähnlich abgelaufen wie in Bruchsal. Das MÄDCHEN MIT HUTSCHACHTEL bietet einen eindrucksvollen Zugang zu diesem dunklen Kapitel unserer Geschichte und ist ein wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur, auch hier bei uns in Pforzheim.

„Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, das Gastspiel im Kulturhaus Osterfeld zu realisieren!“, so die stellvertretende Kulturamtsleiterin Claudia Baumbusch. Möglich wurde das durch die Kooperation von Kulturamt und Stadtarchiv Pforzheim mit dem Kulturhaus Osterfeld sowie die großzügige Unterstützung durch die Löbliche Singergesellschaft von 1501 Pforzheim.

Die Idee, das Theaterstück nach Pforzheim zu holen, entstand im vergangenen Oktober bei der zentralen Gedenkveranstaltung zur Deportation der Jüdinnen und Juden aus dem heutigen Baden, Saarland und Rheinlandpfalz nach Gurs. Besonders zu empfehlen ist das Stück in für Jugendliche ab 14 Jahren/9. Klasse. Von der Badischen Landesbühne wurde umfangreiches Begleitmaterial erstellt, außerdem wird die Vorstellung in Pforzheim ergänzt durch ein Theatergespräch mit den Darstellenden und der Theaterpädagogin der Badischen Landesbühne.

Tickets sind erhältlich über das Kartenbüro im Kulturhaus Osterfeld sowie online.

Termin: Do, 25. Mai, 11 Uhr

Kulturhaus Osterfeld, Großer Saal

Mit: Kim Vanessa Földing, Frederik Kienle, Hannah Ostermeier, Magdalena Suckow

Inszenierung: Petra Jenni, Bühnenbild: Tilo Schwarz, Kostüme: Kerstin Oelker

ab 14 Jahren/9. Klasse

 

Der NS-Propagandafilm, der die Anregung zu dem Theaterstück gab, ist hier abrufbar.

Informationen zum Mädchen mit Hutschachtel sind auf den Seiten der Badischen Landesbühne abrufbar.