Als Beitrag zum Reuchlinjahr 2022 fand am 20. Juni eine Vortragsveranstaltung im Stadtarchiv statt: Dr. Ulrich Kischko stellte die lange, konstruktive, aber auch konflikthafte Zusammenarbeit zwischen Johannes Reuchlin und dem Drucker und Verleger Thomas Anshelm vor. Thomas Anshelm betrieb seine Druckerei mehrere Jahre lang in Pforzheim, ehe er sie 1511 nach Tübingen verlegte. Anschaulich und unterhaltsam berichtete Kitschko insbesondere von den unternehmerischen Aspekten der Kooperation.
Insbesondere zu Anshelm sind nur wenige Fakten sicher überliefert. Die Fehlstellen füllte Kischko mit künstlerischer Freiheit, nachzulesen in seinem Roman „Licht, der die Finsternis vertreibt“. Im Vortrag im Stadtarchiv stand allerdings der sorgfältig recherchierte historische Hintergrund im Zentrum, der mit Briefzitaten vom Referenten lebendig präsentiert wurde.
Zum ersten Mal hatten die Teilnehmer an der Veranstaltung im Rahmen der Reihe Montagabend im Archiv die Möglichkeit, zwischen Präsenzteilnahme und Videokonferenz zu wählen. Coronabedingt können im Veranstaltungsraum des Stadtarchivs nur 15 Sitzplätze angeboten werden – sie waren alle belegt. Doppelt so viele nahmen an der Zoom-Konferenz statt. An der anschließenden Diskussion nahmen sowohl Teilnehmer*innen vor Ort als auch aus der Zoom-Konferenz teil. Die Rückmeldungen an den Referenten waren dabei analog wie digital sehr positiv.
Das Hybridformat der Reihe Montagabend im Archiv, die in Zusammenarbeit mit der Löblichen Singergesellschaft stattfand, startete also mit Erfolg und soll fortgesetzt werden. Ermöglicht wurde die analog-digitale Realisierung durch die Unterstützung des Fördervereins für das Stadtarchiv Pforzheim e. V.