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Frauen mit Behinderung besser gegen Gewalt schützen

Die Inklusions- und Gleichstellungsbeauftragten des Enzkreises und der Stadt Pforzheim bieten eine Veranstaltungsreihe an, um Frauen mit Behinderung besser gegen Gewalt zu schützen.

Frauen mit Behinderung erleben sehr viel häufiger Gewalt als Frauen im Bevölkerungsdurchschnitt. Der Schutz vor Gewalt ist ein Menschenrecht. Was dabei jede und jeder Einzelne leisten kann, um den Gewaltschutz zu verbessern, wird im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe vorgestellt. 

Für die Gleichstellungsbeauftragten sowie für die Beauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderung der Stadt Pforzheim und des Enzkreises ist die Thematik Gewalt gegen Frauen mit einer Behinderung ein wichtiges Anliegen. „Das Thema wirft häufig viele Fragen auf und kann verunsichern“, berichtet die Enzkreis-Beauftragte Anne Marie Rouvière-Petruzzi. Mit der Veranstaltung wolle man deshalb dazu beitragen, einen kompakten Überblick über dieses Themenfeld zu geben. „Zudem können sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über gelungene Praxisbeispiele informieren und konkrete Fragen stellen.“
Auch für den städtischen Inklusionsbeauftragten Mohamed Zakzak sei es wichtig, dass dieses wichtige Thema einen Platz in dem politischen und gesellschaftlichen Diskurs einnimmt: „Die Mehrheitsgesellschaft muss sensibilisiert werden. Das Thema weist eine gesellschaftliche und politische Relevanz auf und darf zukünftig nicht mehr bagatellisiert und heruntergespielt werden“.

Susanne Brückner, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Pforzheim, betont: „Es ist unerlässlich, dass wir gemäß des Übereinkommens des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt - kurz: Istanbul Konvention, vernetzt vorgehen. Wir müssen uns hierbei den besonders vulnerablen Zielgruppen, wie Frauen mit Behinderungen zuwenden und gemeinsam mit ihnen entsprechende Hilfe- und Unterstützungsangebote schaffen. Betroffene Frauen müssen angehört und ernst genommen, eventuelle Missstände offengelegt werden.“

Dem kann Kinga Golomb, Gleichstellungsbeauftragte des Enzkreises, zustimmen und ergänzt: „Die gesamte Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der Stadt Pforzheim und des Enzkreises ist mir ein großes Anliegen. Ich wünsche mir mit dem Angebot eine breite Zielgruppe zu erreichen“. Denn neben Betroffenen und interessierten Menschen, soll auch das Fachpersonal verschiedener Institutionen und Behörden von diesem Vortrag profitieren und Multiplikator sein.

Hintergrund und Zahlen
Berichte und Studien belegen, dass Frauen mit Behinderungen besonders von Gewalt in jeglicher Form betroffen sind und jede dritte bis vierte Frau mit Behinderung in ihrer Kindheit und Jugend sexualisierte Gewalt erfahren hat. Frauen mit Behinderung sind vielfältigen Formen von Diskriminierung und struktureller Gewalt ausgesetzt und sie erfahren laut einer Studie der Universität Bielefeld fast doppelt so häufig körperliche Gewalt. Sexuelle Gewalt erleben sie demnach sogar drei Mal so häufig wie Menschen ohne Behinderung. Deshalb sei es dringend notwendig, die breite Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren und sich gemeinsam darüber auszutauschen, wie Frauen mit Behinderung in unserer Region besser vor Gewalt geschützt werden können. Deshalb ist auch die staatlichen Institutionen in der Verantwortung, einen bedarfsgerechten Gewaltschutz und entsprechende Hilfs- und Beratungsangebote für Opfer von Gewalt, ganz besonders Frauen mit Behinderung, ausreichend und verlässlich finanziell zu unterstützen.

Fokusreihen

Für die Veranstaltungsreihe "Frauen mit Behinderung besser vor Gewalt schützen" finden verschiedene Fokusgruppen statt

Frauen mit Sinnesbehinderung (z.B. Hör- oder Seheinschränkung) besser vor Gewalt schützen

26.03.2024

Frauen mit Lernbehinderung besser vor Gewalt schützen

26.01.2023

  • Dokumentation Frauen mit Lernbehinderung vor Gewalt schützen2 MBDie Gleichstellungs- und Inklusionsbeauftragten des Enzkreises und der Stadt Pforzheim veranstalten gemeinsam die Vortragsreihe "Frauen mit Behinderung besser vor Gewalt schützen!". In der ersten Fokusgruppe stehen dabei Frauen mit Lernbehinderung im Mittelpunkt.
  • Flyer Fetz586 KBInfos über das Frauenberatungs- und Therapiezentrum Stuttgart e.V. Fetz

Auftaktveranstaltungen

Beteiligungsworkshop

16.08.2022

  • Dokumentation Beteiligungsworkshop2 MBDie Gleichstellungs- und Inklusionsbeauftragten des Enzkreises und der Stadt Pforzheim veranstalten gemeinsam die Vortragsreihe "Frauen mit Behinderung besser vor Gewalt schützen!". Am Dienstag, den 16.08.2024 fand zu diesem Thema ein Beteiligungsworkshop statt.
  • Frauen mit Behinderung vor Gewalt schützen77 KBDie Gleichstellungs- und Inklusionsbeauftragten des Enzkreises und der Stadt Pforzheim laden zum Beteiligungsworkshop am Dienstag, den 16.08.2022, um 17 Uhr in der Volkshochschule.

Online-Vortrag von Martina Puschke

29.04.2021

Am Donnerstag, den 29. April 2021, informierte Martina Puschke in einem Online-Vortrag, wie Frauen mit Behinderung besser vor Gewalt geschützt werden können. Martina Puschke vertritt mit ihrem Verein „Weibernetz e. V.“ bundesweit das politische Interesse von Frauen mit Behinderung. Sie setzt sich für den Bereich der Anti-Diskriminierungspolitik ein und ist selbst von einer Behinderung betroffen.

Der Vortrag wurde in einfacher Sprache gehalten und zusätzlich wurde die komplette Veranstaltung in Gebärdensprache übersetzt. Die Teilnahme an der Veranstaltung war nach vorheriger Anmeldung per Telefon, Smartphone, Tablet oder Computer möglich.

Unter diesem Link, kann die Präsentation heruntergeladen werden.

Hier gibt es Infos über häusliche Gewalt in Leichter Sprache