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Schöttle, Albert (SPD, Gewerkschaft)

Albert Schöttle ist am 8.2.1873 in Pforzheim geboren. Seine Lehre als Goldschmied absolviert er in Schwäbisch Gmünd und arbeitet dann mehrere Jahre in der Schweiz. Nach der Jahrhundertwende kommt er zurück nach Pforzheim und ist Mitbegründer der „Freien Turnerschaft“, ab 1919 Vorsitzender des der SPD* und den Gewerkschaften nahestehenden Sportvereins. 1907 wird er Sekretär des Deutscher Metallarbeiter-Verbandes (DMV)* und bleibt bis zu seiner Entlassung durch die Nazis 1933 Hauptkassierer. 1910 ist er Mitbegründer der Naturfreunde* in Pforzheim Er ist beteiligt an der Gründung der Baugenossenschaft Arlinger 1914 und wird am 15.5.1933 gezwungen, „in Anbetracht der Verhältnisse sein Amt als Vorstandsmitglied zur Verfügung“ zu stellen“. 1924 ist er als Vertreter des Arbeitersport-Kartells beteiligt an der Gründung des „Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold“*, einem Bündnis zu Verteidigung des Republik. In dem Kampflied des Reichsbanners 1932 wird der Kampf gegen die Gefahr des Faschismus deutlich: „Die braune Pest, sie muss zugrunde gehen !“ Als Führungsmitglied des Arbeitersport-Kartells ist Albert Schöttle auch beteiligt an der Gründung der „Eisernen Front“* am 13.2.1932. Bei der Gründungsversammlung sagt der SPD-Reichstagsabgeordnete Dr. Kurt Schuhmacher aus Stuttgart: „Wenn die Arbeiterschaft ohne Unterschied der parteipolitischen Taktik sich einig in der geschlossenen antifaschistischen Einheitsfront zusammenfände, dann gäbe es in Deutschland keine faschistische Gefahr“. Am 9.7.1932 und zum letzten Mal am 4.2.1933 demonstriert die „Eiserne Front“ unter der Losung „Nieder mit dem Faschismus“, jedoch - aus Angst vor dem Verbot der Demonstration und Kundgebung - unter Ausschluss der zur Einheitsfront bereiten SAP* und KPD*.

Die Nazis kennen ihre Gegner, nach dem 2. Mai 1933 findet bei Albert Schöttle eine Hausdurchsuchung statt, seine Bibliothek wird beschlagnahmt.

Er stirbt im November 1943.


 

Quellen:

Endlich S. 241;

Schroth S. 286, 279 u. 339;

Georgi, Matthias u.a., 100 Jahre Baugenossenschaft Arlinger, München, 2014, S. 42