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Müller, Richard (KPD)

Richard Müller ist am 6.4.1901 in Pforzheim geboren. Er ist ledig, von Beruf Bäcker und Mitglied im Roten Frontkämpferbund (RFB)*. Im März 1933 ist er beteiligt an der Herstellung und dem Vertrieb von Flugblättern wie „Einheitsfront gegen Hitler“ und am 11.3.1933 „Der Rote Frontkämpferbund ruft zum Kampf gegen Hitlerdiktatur und Hunger“. 1933 wird bei einer Hausdurchsuchung eine Pistole gefunden. Wegen illegalen Waffenbesitzes verurteilt ihn das Amtsgericht Pforzheim am 12.4.1933 zu einer kurzen Haftstrafe.

Die Nazis sperren ihn vom 27.6. bis 17.7.1933 mit dem Vorwurf „Hochverrat“ und „unerlaubter Waffenbesitz“ in „Schutzhaft“* ins Gefängnis Pforzheim, anschließend bis zum Prozess in Untersuchungshaft. Wegen "Vorbereitung zum Hochverrat“ und illegalem Waffenbesitz verurteilt das Oberlandesgericht Karlsruhe ihn am 28.2.1934 wie Adolf Baier und Karl Herz - siehe dort - und 13 weitere Mitglieder der KPD* zu einer Gefängnis-Strafe von 1 Jahr und 3 Monaten. Die Angeklagten werden beschuldigt, Versuche zum Wiederaufbau der verbotenen KPD unternommen zu haben, dies durch Verstecken eines Abzugsapparats, Besorgen von Papier und Druckfarbe, Herstellung und Verbreitung von Flugblätter u.a., also „illegale Betätigung gegen die NSDAP“.

Das weitere Schicksal von Richard Müller ist nicht bekannt.

 

Quellen:

GLA KA 480 - 2609 (Karl Herz, darin Klageschrift gegen K.H. u.A. vom 29.12.33);

GLA KA 480 – 26 (A. Baier);

Dagenbach 1995 S. 102