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Krenkel, Artur (KPD)

Artur Krenkel, geboren am 29.5.1908 in Pforzheim, ist von Beruf Goldschmied, steht der KPD* nahe, er ist Mitglied bei Rot-Sport und des Arbeiter-Samariter-Bundes. Er ist verheiratet mit Emma Krenkel.

Am späten Abend des 11.3.1933 ist er beteiligt an der Verteilung eines Flugblattes mit dem Titel: „Der Rote Frontkämpferbund* ruft zum Kampf gegen Hitlerdiktatur und Hunger“. Die Nazis sperren ihn vom 21.6. bis 17.7.1933 mit dem Vorwurf „Hochverrat“ und „unerlaubter Waffenbesitz“ in „Schutzhaft“* ins Gefängnis Pforzheim, dann weitere 7 Monate in Untersuchungshaft. Wegen "Vorbereitung zum Hochverrat“ und illegalem Waffenbesitz verurteilt ihn das Oberlandesgericht Karlsruhe am 28.2.1934 wie Adolf Baier und Karl Herz - siehe jeweils dort - und 13 weitere Mitglieder der KPD zu einer Gefängnis-Strafe von 1 Jahr und 2 Monaten Gefängnis. Alle Angeklagten werden beschuldigt, Versuche zum Wiederaufbau der verbotenen KPD unternommen zu haben, dies durch Verstecken eines Abzugsapparats, Besorgen von Papier und Druckfarbe, Herstellung und Verbreitung von Flugblätter u.a., also „illegale Betätigung gegen die NSDAP“. Die Haft muss er vom 3.3.1934 bis 24.4.1935 im Gefängnis in Mannheim verbringen, weitere Haftstationen sind die Konzentrationslager Heuberg, Kislau und Esterwegen, später der Truppenübungsplatz Baumholder, von wo aus er - ins Bewährungsbataillon 999 gepresst - für seine Gegner in Afrika kämpfen muss.

Nach der Befreiung 1945 wird er Leiter des Wohnungsamtes in Pforzheim.


 

Quellen:

GLA KA 480 – 471;

480 2609 (Karl Herz, darin Klageschrift gegen K.H. u. A. vom 29.12.33);

GLA KA 480 – 1958 (Feind);

GLA KA 507 – 7630;

Dagenbach 1995 S. 102