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Krautter, Fritz (KPD)

Fritz Krautter, geboren am 24. August1898 in Pforzheim, ist von Beruf Mechaniker und Mitglied der KPD* bzw. des Roten Frontkämpferbundes (RFB)*. Seine Frau Ida und er haben zwei Söhne im Alter von 23 bzw. 26 Jahren (Stand 1948).

Die Gestapo verhaftet ihn am 20. März 1933 in Pforzheim mit dem Vorwurf des Landfriedensbruchs, der Nötigung und Körperverletzung im Zusammenhang mit den Protesten von Antifaschisten gegen den Fackelaufzug von Nazis und rechten Verbänden am Abend des 31.1.1933. Das Amtsgericht Pforzheim verurteilt ihn am 23.3.1933 zu 2 Wochen Gefängnis. Am 25.4.1933 verurteilt ihn das Amtsgericht zu 4 Wochen Gefängnis mit Adolf Baier - siehe dort, diesmal wegen unerlaubtem Waffenbesitz, da er Pistolen und Munition für den RFB aufbewahrt hat. Vom 18.8. bis 8.9.1933 und vom 12.10.1933 bis 30.6.1934 sitzt er erneut in Untersuchungshaft in Pforzheim bzw. Karlsruhe. Während der Haftzeit erhält er am 24.4.1934 eine Haftstrafe von 4 Monaten wegen „Geheimbündelei“, gemeint ist die Fortführung des verbotenen RFB, dessen Mitglieder Flugblätter nachts in Briefkästen stecken, an öffentlichen Plätzen oder Telefonzellen bzw. Straßenbahnhaltestellen auslegen. Die Flugblätter tragen Überschriften wie „Einheitsfront gegen Hitler“ und „Der Rote Frontkämpferbund ruft zum Kampf gegen Hitlerdiktatur und Hunger“.

Nach einer Denunziation am 25.10.1935, er habe gegenüber zwei SS-Männern den Hitler-Gruß durch „Rot Front“ erwidert, verurteilt ihn das Amtsgericht Pforzheim am nächsten Tag zu 4 Wochen Haft. Anschließend kommt er nicht auf freien Fuß, sondern bis 25.3.1936 ins Konzentrationslager Kislau. Vor der Entlassung muss er eine Loyalitätserklärung für das „Dritte Reich“ unterschreiben.

Er stirbt 1962.

 

Quellen:

VVN (Da 80);

GLA KA 480 – 2879;

GLA KA 521 – 8505;

GLA KA 480 – 5023 (Burkhardt);

GLA KA 480 – 26 (Baier)