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Klais, Gotthilf (Kritik am NS)

Gotthilf Klais ist am 27.2.1869 in Neuenbürg geboren. Er ist von Beruf Graveur und Zeichner. Seine Frau Lina und er haben drei Kinder.

Am 31.5.1940 sperren ihn die Nazis in „Schutzhaft“*, ab 26.8.1940 in Untersuchungs-Haft. Die Denunziantinnen, seine Zimmerwirtin und deren Töchter, behaupten, er habe beim Hören der Radio-Nachrichten gesagt: „Die Biwäckler, Hurenbuben, solange die in Ministersessel sitzen, habe ich keinen Respekt. Der Chamberlain ist ein gebildeter Mann, der hat studiert, das bleibt ein Gentleman… Ich bete alle Tage, dass England siegt, dass die den Krieg gewinnen, sonst werden wir doch nur Sklaven. Dann [Anm.: nach dem Sieg der Engländer] haben wir paar Tage schmale Kost, aber dann haben wir genug zu essen“.

Er wird mittels des Heimtückegesetzes* verurteilt, „da er damit rechnen musste, dass die Äußerungen an die Öffentlichkeit dringen werden“. Das Sondergericht Mannheim verurteilt ihn am 3.2.1941 zu 6 Monaten Haft, die durch „Schutz“*- und Untersuchungs-Haft abgegolten sind.

Sein weiteres Schicksal ist nicht bekannt.


 

Quelle:

GLA KA 507 - 3635