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Kirchenbauer, Karl (KPD)

Karl Kirchenbauer ist am 11.10.1891 in Pforzheim geboren. Seine Frau Emilie und er haben zwei Kinder im Alter von 12 und 23 Jahren (Stand 1948). Er ist von Beruf Graveur, ist bis 1930 Mitglied der SPD* und auch des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold*, ab 1930 ist er Mitglied der KPD*.

Er wird mit 12 weiteren Antifaschisten am Abend des 31.1.33 in der Holzgartenstraße bei der Kunstgewerbeschule verhaftet, als sie gegen den Fackelzug der SA und des Stahlhelms anlässlich der Machtübertragung an die Nazis protestieren. Die Nazi-Gegner rufen u.a. „Nieder mit Hitler ! Hitlerbanditen ! Bluthunde !“ Kundgebungsteilnehmer attackieren die Hitler-Gegner mit Stahlruten, brennenden Fackeln und auch Schusswaffen. Elf Verletzte werden ins Krankhaus eingeliefert. Nach fast 5 Monaten Untersuchungshaft in den Gefängnissen Pforzheim und Mannheim verurteilt das Sondergericht Mannheim, das im Amtsgericht Pforzheim tagt, am 1.7.1933 Karl Kirchenbauer wegen Landfriedensbruch und Waffenbesitz zu 8 Monaten Gefängnis - siehe auch Alfons Deger, Karl Florian, Adolf Fröschle, Karl Haberstroh, Walter Holzäpfel, Fritz Karsch, Josef Knaisch, Julius Reinbold, Wilhelm Stahl, Gustav Widmann und Heinrich Wolf.

Im August und November 1933 wird er noch zwei Mal für 3 bzw. 14 Tage in „Schutzhaft“* ins Gefängnis Pforzheim gesperrt.

Er und seine Familie werden am 23.2.1945 ausgebombt.

Sein weiteres Schicksal ist nicht bekannt.


 

Quellen:

Schroth S. 372;

GLA KA 507 – 11646 (Florian)