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Junghans, Kurt (Adventisten)

Kurt Junghans ist am 24.8.1914 in Pforzheim geboren. Er ist von Beruf Uhrmacher. Seine Frau Frieda/Elfriede - siehe dort - und er haben ein Kind im Alter von 9 Jahren (Stand 1948). Er ist Mitglied der Glaubensgemeinschaft der Adventisten*. Durch das Verbot der Adventisten 1936 gerät er ins Visier der Nazis. Die Begründung des Verbotes ist enthalten in einem Schreiben der Gestapo vom 29. April 1936: „...wird für das gesamte Reichsgebiet aufgelöst und verboten. Das Vermögen wird beschlagnahmt... Die ‚Siebenten-Tags-Adventisten-Reformbewegung‘ verfolgt unter dem Deckmantel der religiösen Betätigung Ziele, die der Weltanschauung des Nationalsozialismus zuwiderlaufen. Die Anhänger dieser Sekte verweigern den Wehrdienst und lehnen es ab, den Deutschen Gruß anzuwenden. Sie erklären offen, dass sie kein Vaterland kennen, sondern international eingestellt seien und alle Menschen als Brüder betrachten. Da das Verhalten dieser Sekte geeignet ist, Verwirrung unter der Bevölkerung zu erregen, war ihre Auflösung zum Schutz von Volk und Staat erforderlich. gez. Heydrich.

Das Verbot der Adventisten in Baden stammt vom 30.5.1936, betroffen sind auch Gertrud und Max Hess, Frieda Hofsäß, Elfride, Emma und Gertrud Keppler und Maria Schoch in Pforzheim - siehe jeweils dort. Die Anschuldigungen lauten jeweils, sie hätten „Bibelstunden abgehalten, gemeinschaftlich gebetet, Psalmen verlesen und das Abendmahl gefeiert“.

Kurt Junghans wird im August 1937 verhaftet, das Sondergericht Mannheim verurteilt ihn am 24.9.1937 zu 2 Monaten Haft. Seine Ehefrau Elfriede wird zu 6 Wochen Gefängnis verurteilt.

1947 wird er aus französischer Kriegsgefangenschaft entlassen.


 

Quellen:

GLA KA 480 – 2491;

GLA KA 507 – 1559-1569