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Hartl, Ida (KPD)

Ida Hartl, geb. Baier, ist am 30. September 1908 in Pforzheim geboren. Sie ist von Beruf Feinpoliererin und Mitglied der KPD*. Nach den „Rasse“-Begriffen der Nazis ist sie „Halbjüdin“. Sie und ihr Mann Gottfried Ludwig Hartl haben drei Kinder. Die Ehe wird 1935 geschieden. Nach der Geburt des 3. Kindes wird Ida Hartl 1935 im Städtischen Krankenhaus zwangssterilisiert.

Da sie weigert sich, in NS-Organisationen wie die „Frauenschaft“, die „Deutsche Arbeitsfront“ (DAF) oder „Kraft durch Freunde“ (KdF) einzutreten, verliert sie mehrfach ihren Arbeitsplatz. Aufgrund ihrer „nazi-feindlichen Einstellung“ - so die Beurteilung im Wiedergutmachungsverfahren - wird sie am 15. Februar 1936 verhaftet und bis zum 15. August 1936 im Gefängnis Bruchsal, wahrscheinlich dem Frauengefängnis in der Huttenstraße, eingesperrt. Die weiteren Haftstationen sind vom 27. Juli 1938 bis zum 23. Februar 1939 das Gefängnis Pforzheim, ab 5. Mai 1939 das Frauen-Konzentrationslager Lichtenberg, dann ab 15.9.1940 das Konzentrationslager Ravensbrück, dort mit der Nr. 5161, vom 23. März 1942 bis 15. Juli 1944 das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz, danach wieder - bis zu Befreiung am 30.4.1945 - in Ravensbrück.

Erst gegen Ende 1945 erfährt sie vom Tod ihres 1935 geschiedenen Ehemannes am 4.2.1942 im KZ Lublin. Über den Verbleib der Kinder während der Haftzeit ihrer Eltern ist nichts bekannt.


 

Quellen:

GLA KA 480 – 34898;

VVN (Richardon)