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Doller, Ludwig (Kriegsgegner, SPD)

Ludwig Doller ist am 23.6.1897 in Dietlingen geboren. Er ist von Beruf Ringmacher. Seine Frau Helene und er haben vier Kinder im Alter von 30, 27, 25 und 24 Jahren (Stand 1948).

1933 muss er wegen seiner „sozialdemokratischen Gesinnung“* zwei Hausdurchsuchungen über sich ergehen lassen. Im Mai 1944 wird er denunziert, er habe - so die Anklage – „anfangs Mai 1944 in einem vollbesetzten Eisenbahnwagen zwischen Dietlingen und Pforzheim den Führer im Zusammenhang mit dem Kriegsgeschehen schwer beschimpft und dadurch öffentlich den Willen des deutschen Volkes zur wehrhaften Selbstbehauptung zu zersetzen gesucht“. Er habe gesagt: „Die nationalsozialistischen Verbrecher haben uns in die Not hineingeführt. Hitler hatte nie im Sinn, die Arbeitslosigkeit zu beseitigen. Er wollte nur aufrüsten, um alles kaputt zu schlagen“.

Es folgt eine Anklage wegen „Wehrkraftzersetzung“*, er wird am 13.6.1944 in „Schutz“*- bzw. Untersuchungshaft ins Gefängnis Pforzheim gesperrt. Das Verfahren wird an das Sondergericht Mannheim abgegeben, dann an den Volksgerichtshof in Berlin und schließlich an das Oberlandesgericht Stuttgart. Am 28.2.1945 wird er per Gnadenerweis entlassen.

Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.

                

Quellen:

GLA KA 480 – 5671;

GLA KA 509 - 1270