Zum Inhalt springen
  • Bewölkt: 85-100% 10 °C
  • Kontrast
  • Leichte Sprache

Zwischen Zeiten. Kunst aus Pforzheim 1900 bis 1950

Neue Sonderausstellung in der Pforzheim Galerie

Die Ausstellung „Zwischen Zeiten. Kunst aus Pforzheim 1900 bis 1950“, die ab 25. Oktober 2025 in der Pforzheim Galerie zu sehen ist, setzt ihren Fokus auf die Kunst der „Lost Generation“ - Künstlerinnen und -Künstler, die zwischen Kaiserreich, Weltkriegen und Diktatur ihren Weg suchten. Bekannte Namen wie Richard Ziegler, Otto Dix oder Vera Joho stehen neben lange vergessenen Kunstschaffenden. Die Vernissage findet am Samstag, 25. Oktober, um 17.30 Uhr im Rahmen der Langen Kulturnacht statt.

Die Kunst zwischen 1900 und 1950 ist geprägt von Aufbruch, Repression und Überlebenskunst. Sie vereint Impressionismus, Expressionismus, Neue Sachlichkeit und Konstruktivismus – und erzählt zugleich von Biografien, die durch Verfolgung, Exil oder Vergessen aus dem kulturellen Gedächtnis gedrängt wurden. Die Ausstellung zeigt eine exemplarische Auswahl von rund 40 Künstlerinnen und Künstlern aus der Städtischen Sammlung Pforzheim. Zwei besondere Leihgaben der Kunststiftung der Sparkasse Pforzheim Calw bereichern die Schau.

Dabei richtet sich der Fokus neben der Vielfalt an künstlerischen Positionen auch auf die Lebensumstände und die erschwerten Arbeitsbedingungen unter der nationalsozialistischen Diktatur. Die Kunst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde von einer Generation geprägt, deren Karrieren durch politische, wirtschaftliche und kulturelle Veränderungen oftmals unterbrochen, beschädigt oder gar gewaltsam beendet wurden. Die Künstlerinnen und Künstler erlebten in ihren frühen Jahren den Ersten Weltkrieg, manche kämpften als Soldaten direkt an der Front. In der Kunst nach 1918 erfolgte ein Aufbruch zu neuen künstlerischen Ausdrucksformen und Inhalten.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die moderne Kunst als „entartet“ diffamiert und aus den Museen entfernt. Viele Kunstschaffende erlitten Repressionen und wurden in ihrer künstlerischen Tätigkeit massiv eingeschränkt. Sie erhielten Ausstellungsverbot, wurden aus dem Lehramt entlassen, ins Exil oder in die innere Emigration getrieben. Sie wurden aus politischen, rassistischen, künstlerischen oder religiösen Gründen ausgeschlossen oder verfolgt. Andere traten aus Überzeugung der NSDAP bei oder passten sich an und versuchten, Kunst im Sinne des Nationalsozialismus zu schaffen.

Nach 1945 dominierten neue Strömungen den Kunstmarkt, während viele Künstlerinnen und Künstler der 1920er und der frühen 1930er Jahre vergessen wurden. Manche konnten sich an die neuen Gegebenheiten der Nachkriegszeit anpassen, andere verloren ihre kreative Kraft und gerieten dauerhaft in Vergessenheit. Die ausgestellten Kunstwerke zeigen die Brüche einer zwischen die Kriege geratenen Generation. Die Künstlerinnen und Künstler spiegeln in ihren Werken die Veränderungen ihrer Zeit wider. Ihre Kunststile waren so verschiedenartig wie ihre persönlichen Lebensgeschichten.

Weitere Informationen und Termine zum Rahmenprogramm entnehmen Sie dem Infokasten oder unter www.pforzheim.de/pforzheim-galerie.

 

Adresse & Kontakt:

Pforzheim Galerie, Bleichstraße 81, 75173 Pforzheim; Tel. 07231 39 3930

Öffnungszeiten: Mittwoch und Samstag 14 bis 17 Uhr, Sonntag 10 bis 17 Uhr