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Staufermedaille für Wolfgang Berger

Ehrung für jahrzehntelanges Engagement in der politischen Bildung

Hans-Ulrich Rülke (MdL), Wolfgang Berger, Oberbürgermeister Peter Boch und Andreas Schwarz (MdL)
©Stadt PforzheimFoto: Ella Martin
Oberbürgermeister Peter Boch begrüßt die Anwesenden
©Stadt PforzheimFoto: Ella Martin
Wolfgang Berger, Inge Jensen und Oberbürgermeister Peter Boch
©Stadt PforzheimFoto: Ella Martin
Vera und Georg Kleimann als Duoline
©Stadt PforzheimFoto: Ella Martin

Für sein langjähriges Engagement im Dienst der politischen Bildung und Jugendbeteiligung wurde Wolfgang Berger am Dienstag, 28. Oktober, mit der Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg geehrt. Oberbürgermeister Peter Boch überreichte die Auszeichnung in der Musikschule Pforzheim stellvertretend für Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der damit die besonderen Verdienste Bergers um das Gemeinwohl würdigte. Vera und Georg Kleimann gestalteten als Duoline den musikalischen Rahmen. Im Anschluss an die feierliche Verleihung fand ein Stehempfang statt.

In seiner Rede hob der Rathauschef die Bedeutung von Bergers Engagement hervor „Sie haben Brücken gebaut – zwischen Generationen, zwischen Institutionen, zwischen Theorie und gelebter Praxis. Sie haben Jugendlichen eine Stimme gegeben und zugleich der Demokratie ein Gesicht. […] Ihr Wirken hat Spuren hinterlassen – in Jugendgemeinderäten, in Schulen, in Verbänden, in so vielen Institutionen, in Köpfen und in den Herzen.“ Der Oberbürgermeister betonte, dass Bergers Engagement in den Menschen weiterlebt, die durch seine Arbeit Verantwortung und Frieden gestalten lernten.

Auch Andreas Schwarz, Mitglied des Landtags Baden-Württemberg und Fraktionsvorsitzender der Grünen, dankte Berger für seinen Einsatz. Schwarz lernte Berger als 15-jähriger Jugendgemeinderat kennen und gehört zu den vielen, die der Medaillenträger zur politischen Beteiligung inspirierte. Nach der Medaillenübergabe dankte Berger seiner Familie und den Anwesenden. Er beschrieb, inspiriert von John Lennons „Imagine“, eine Welt, in der Jugendliche stärker in Entscheidungen einbezogen werden: „Was wäre, wenn das Wort einer österreichischen Teilnehmenden des internationalen Jugendlandtags wahr werden würde: ‚Erwachsenen sollen Jugendlichen helfen, sich aber auch von Jugendlichen helfen lassen, denn Erwachsene wissen auch nicht alles.‘“

Wolfgang Berger prägte die politische Bildungslandschaft in Baden-Württemberg über Jahrzehnte. Seine Initiativen wirken bis heute. Die Stadt Pforzheim würdigte sein herausragendes Engagement und seine Verdienste um das Allgemeinwohl und die politische Bildung junger Menschen.

Wolfgang Berger

Wolfgang Berger wurde 1949 in Güstrow geboren, ist seit 1997 verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder. Nach seinem Studium des Vermessungswesens an der Hochschule Karlsruhe und der Politikwissenschaft, Soziologie und Pädagogik an den Universitäten Tübingen und Berlin arbeitete er von 1990 bis zu seinem Ruhestand 2016 bei der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg. Sein beruflicher Schwerpunkt lag auf der außerschulischen Jugendbildung. Mit großem Engagement setzte sich Berger für Jugendbeteiligung und Friedenspädagogik ein. Er war Mitbegründer des Dachverbands der Jugendgemeinderäte Baden-Württemberg und trug maßgeblich dazu bei, dass Jugendbeteiligung in der Gemeindeordnung verankert wurde. Der erste Jugendlandtag im Jahr 2002, zahlreiche Projekte zur Demokratiebildung und innovative Methoden wie politische Planspiele gehen auf seine Initiative zurück. Auch die Förderung junger Menschen als aktive Mitgestaltende der politischen Bildungsarbeit war ihm ein besonderes Anliegen. Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagierte sich Berger ehrenamtlich in besonderem Maße für die Friedensbildung. Als langjähriger Vorsitzender und Geschäftsführer des Instituts für Friedenspädagogik Tübingen e. V. setzte er entscheidende Impulse für die Weiterentwicklung der Friedenserziehung im Land. Unter seiner Mitwirkung entstand unter anderem die Servicestelle Friedensbildung der Landeszentrale für politische Bildung.

Die Staufermedaille

Die Staufermedaille ist eine besondere, persönliche Auszeichnung des Ministerpräsidenten für Verdienste um das Land Baden-Württemberg und seine Bevölkerung. Sie wurde 1977 anlässlich der Ausstellung zur Geschichte und Kultur der Stauferzeit erstmals geprägt. Auf der Vorderseite der Medaille ist der Herrscher Friedrich Barbarossa aus dem Adelsgeschlecht der Staufer zu sehen. Die Prägung auf der Rückseite zeigt das Wappen mit den drei Löwen, das von den Staufern geführt wurde und seit 1952 das Wappen unseres Bundeslandes ist.