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Selbstbehauptungskurs stärkt Mädchen in Pforzheim

Aktion zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

©Stadt PforzheimFoto: Lea Niewerth

Am 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Die Gleichstellungsstelle Pforzheim und das Mädchenbildungszentrum organisierten dazu einen Selbstbehauptungskurs für Mädchen. Acht Teilnehmerinnen im Alter von 14 bis 15 Jahren nutzten am Samstag, 22. November, die Chance, wichtige Strategien für mehr Sicherheit im Alltag zu erlernen.

Viele Mädchen und junge Frauen fühlen sich im öffentlichen Raum unsicher – etwa abends in dunklen Ecken, an Haltestellen oder in Verkehrsmitteln. Deshalb ist es entscheidend, zu wissen, wie man in solchen Momenten reagiert und welche Möglichkeiten es gibt, Grenzen zu setzen und Hilfe zu holen.

Kursleiterin Jessica Spiertz vom Polizei-Sportverein Pforzheim, die regelmäßig solche Kurse leitet, griff auf Erfahrungen der Mädchen zurück. Die Teilnehmerinnen berichteten von unangenehmen oder bedrohlichen Situationen in öffentlichen Verkehrsmitteln, besonders auf abendlichen Busfahrten.

Spiertz erklärte, wie wichtig es ist, sich im Bus in der Nähe des Fahrpersonals aufzuhalten, um im Ernstfall schnell Unterstützung zu bekommen. Bei einem mulmigen Gefühl könne es auch helfen, eine vertraute Person anzurufen oder gezielt andere Fahrgäste anzusprechen – ein Verhalten, das oft abschreckend wirkt. Zentral sei, auf das eigene Bauchgefühl zu achten: Persönliche Grenzen sind individuell, und wenn sie überschritten werden, muss man das klar kommunizieren. In praktischen Übungen stärkten die Mädchen ihre Handlungssicherheit, indem sie selbstbewusstes Auftreten und deutliche verbale Abgrenzung – etwa durch ein klares, lautes „Stopp! “ – trainierten.

Am Ende zeigte sich, wie wichtig solche Angebote sind: Sie geben Mädchen nicht nur konkrete Werkzeuge an die Hand, sondern stärken auch ihr Selbstvertrauen. Immer häufiger geraten Mädchen – teils schon in jungen Jahren – in belastende oder ernste Situationen, in denen sie sich unsicher fühlen und oft auf sich gestellt sind. Umso wertvoller sind Räume, in denen sie Unterstützung erhalten, Erfahrungen teilen und Strategien kennenlernen, die ihnen im Alltag mehr Sicherheit geben.