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Wovon Wirtshausschilder erzählen

Vortrag der Pforzheimer Kunsthistorikerin Dr. Elke Pastré im Stadtarchiv am 29. September 2025

Dr. Elke Pastré beim Vortrag im Stadtarchiv
Dr. Elke Pastré beim Vortrag im Stadtarchiv
©Stadt PforzheimFoto: Stadt Pforzheim, Jürgen Schmidt

Am 29. September 2025 stand die Reihe „Montagabend im Archiv“ im Zeichen eines besonderen Kulturguts: der Wirtshausschilder. Ihr Charakter als handwerkliches Erzeugnis und zugleich Informationsträger macht Wirtshausschilder zu faszinierenden Geschichtsquellen.

Nach der Begrüßung durch Archivleiterin Dr. Klara Deecke und einem Grußwort von Herrn Adam, Obermeister der Löblichen Singergesellschaft von 1501 Pforzheim, entführte die Kunsthistorikerin Dr. Elke Pastré das Publikum in die faszinierende Welt dieser kunstvoll geschmiedeten Zeichen. An vielen Beispielen aus der Region zeigte sie auf, dass die Schilder nicht einfach zur Zierde an den entsprechenden Häusern hingen — ihre Symbole waren absichtsvoll gewählt und in früheren Zeiten allgemein verständlich. Sie gaben Auskunft darüber, ob hier warme Speisen, Getränke oder eine Unterkunft zu erwarten waren. Erst mit Verleihung der sogenannten Schildgerechtigkeit durften Wirte öffentlich mit einem Schild für ihre Gastwirtschaft werben, Gäste beherbergen und bestimmte Dienstleistungen anbieten. Am Beispiel des „Goldenen Lamms“ in Eutingen machte die Referentin anschaulich, was die Verleihung der sogenannten Schildgerechtigkeit für die Wirte bedeutete.

Der Vortrag verband Kunst- und Handwerksgeschichte mit spannenden Einblicken in den Alltag vergangener Jahrhunderte und stieß auf reges Interesse bei den zahlreichen Gästen im Saal wie auch online. Nicht wenige Teilnehmenden wurden dabei auch etwas wehmütig, wurde im Vortrag doch auch deutlich, dass viele altbekannte Traditionsgasthäuser in den letzten Jahren und Jahrzehnten verschwunden sind.