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Lichtermeer auf dem Marktplatz

80. Jahrestag des Luftangriffs am 23. Februar 1945

©Stadt PforzheimFoto: Ljiljana Berakovic
©Stadt PforzheimFoto: Ljiljana Berakovic

Zum Abschluss des 80. Jahrestags der Bombardierung Pforzheims am 23. Februar 1945 haben rund 400 Menschen ein klares Zeichen für Frieden und Völkerverständigung gesetzt. Zur Zeit der damaligen Bombardierung zwischen 19.50 Uhr und 20.10 Uhr entzündeten sie auf dem Pforzheimer Marktplatz hunderte Kerzen und verwandelten den Platz in ein friedvolles Lichtermeer. Das stille Gedenken an die Opfer begleitete das Läuten der Pforzheimer Kirchenglocken. Dabei wurden erstmals Bilder des zerstörten Pforzheims auf die Fassade des Neuen Rathauses projiziert.

Oberbürgermeister Peter Boch bedankte sich bei den vielen anwesenden Bürgerinnen und Bürgern. Besonderer Dank galt den ehrenamtlichen Wahlhelferinnen und Wahlhelfern, die zu diesem Zeitpunkt noch die Stimmen der Bundestagwahl auszählten. Auch dafür setzten die Besucherinnen und Besucher auf dem Marktplatz ein Zeichen: „Für unsere Demokratie, für unseren Rechtsstaat, für unsere pluralistische Gesellschaft, für unser friedfertiges Miteinander in dieser Stadt und in diesem Land“ so Boch in seiner Rede.

Ganz bewusst würden sich die Teilnehmenden auf dem Marktplatz auch gegen diejenigen stellen, die die freiheitlich-demokratische Grundordnung gefährden. „Wir tun dies friedlich, mit Worten und mit Kerzen, aus tiefster Überzeugung und in dem Bewusstsein unserer Verantwortung, die aus unserer Geschichte erwachsen ist“, so Boch weiter.

Denn die Bombardierung am 23. Februar 1945 sei nicht unvermittelt geschehen. Sie war der Endpunkt einer Reihe von Ereignissen, die in der Weimarer Republik ihren Anfang nahmen. Es sei in unserer Verantwortung, an das zu erinnern, was damals geschehen ist und dafür zu sorgen, dass es sich niemals wiederholt. „Ein Garant dafür ist unsere Demokratie. Darum ist es so wichtig, sie zu schützen, für sie einzutreten und sie nicht ihren inneren und äußeren Feinden zu überlassen“, so Boch weiter.

Vor allem aber, so Boch abschließend, sollten die Demokratinnen und Demokraten zusammenstehen. „Geeint in unserem stillen Gedenken an die Opfer des 23. Februars 1945 sowie aller Kriege und Konflikte, geeint in unserer Sehnsucht nach Frieden und unserer Bereitschaft, unsere Demokratie zu verteidigen. Geeint in der Vielfalt unserer Überzeugungen, religiösen Bekenntnisse und Wurzeln. Aber genauso morgen und übermorgen und jeden Tag“.

Die Veranstaltung wurde live übertragen. Die Aufzeichnung können Interessierte unter https://www.pforzheim.de/23februar abrufen.